Bukarest – Das Ende der vorigen Woche ist am Bukarester Goethekolleg in einer besonderen und etwas neuartigen Stimmung ausgeklungen. Mit selbstgebastelten Laternen haben die Grundschüler den Schulhof der deutschen Schule zum Martinsfest erleuchten lassen. Eine Freude sowohl für die Kleinen, als auch für deren Eltern, insbesondere aber für die größeren Kollegen, welche dieses Jahr in größerer Anzahl als sonst dabei waren. Grund dafür: das versprochene und hochgepriesene Video-Mapping auf die dreistöckige Fassade des Kollegs. „Es war das beste Martinsfest seit eh und je“, sprachen einige Oberschüler miteinander. „Es ist wichtig, dass die Schulleitung derartige Initiativen unterstützt“, erklärt Lehrerin und gleichzeitig Hauptorganisatorin des Events, Sorana Oltean, die seit September auch für die Grundschulklassen innerhalb des Kollegs zuständig ist. „Ohne die Unterstützung der Schulleitung und der Buchhaltung sowie unserer Sponsoren und mithelfenden Eltern hätten wir es nicht geschafft, denn es hat die Schule etwas gekostet; dafür kann ich ihnen nur dankbar sein“, fügt sie hinzu. Sie ist stolz auf ihre Leistung, die sowohl durch die hohe Teilnahme der Grundschulklässler, aber noch mehr durch die reiche Präsenz der Schüler aus den höheren Jahrgängen bekräftigt wird. Die Schule müsse mehr derartige Events organisieren, schlussfolgerte sie im Nachhinein.
Drei Wochen lang hat Sorana Oltean fast jeden Abend daheim oder in der Schule mit dem Hi-Tech-Team, gebildet aus Ion Cotenescu (Content) und Silviu Bratosin (Technik), die Details der Projektionen be- und überarbeitet, bis alles endlich perfekt gepasst hat. Denn jedes der 27 Fenster der Kollegfassade sollte einen Teil der Geschichte des Heiligen Martin vorstellen. Unter dem Motto „Licht verbindet – ein Fest der Menschlichkeit“ konnten somit die Kleinen in altersentsprechender Form Zeichnungen zum Leben des Heiligen bewundern, wobei unter je drei Fenstern, in großen Buchstaben und leicht lesbarer Ausdrucksweise, die Meilensteine des Laternen-Fests zum Tag des Heiligen Martin nachvollziehbar waren. Und um alles noch spektakulärer zu machen, durften die Kleinen, unter der Betreuung ihrer Eltern und Lehrer, Dutzende Lampions in die Höhe steigen lassen und somit für ein einmaliges visuelles Erlebnis für Groß und Klein, für Grundschüler oder Zwölftklässler sorgen.
Ein weiteres Highlight war die diesjährige großräumige und eigentlich nicht so übliche Darbietung des von Musiklehrerin Adelina Oltean geführten Chors. Über 50 Mitglieder des Chors durften dieses Jahr mit auf die Bühne, um sowohl traditionelle Martinslieder, wie auch etwas abgeänderte Stücke darzubieten, die für eine entspannte Atmosphäre unter der Klavierbegleitung ihrer Musiklehrerin gesorgt haben.
Zu guter Letzt konnten Eltern und Schüler die Leckereien verkosten, die jede der Grundschulklassen vorbereitet haben. Wie immer haben sich die Eltern gegenseitig übertroffen, um den schönsten Klassenstand und insbesondere die besten Kuchen und warmen Getränke anzubieten.
Der neue Schwung im Martinsfest lässt nur erahnen, was die nächsten Jahre bringen werden.