Hilfe aus den Alpen

Schweizer Schreinerlehrlinge bauen den Lagerraum der „Papageno“-Stiftung aus

Die Lehrlinge hantieren nicht nur mit Werkzeugen, sondern auch mit dem Handtuch. Abwaschdienst nach dem Mittagessen.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Seit dem Anfang der Woche arbeiten 18 Schreinerlehrlinge unter der Anleitung von drei Lehrern am Ausbau einer Lagerhalle beim Sitz der „Papageno“-Stiftung in Neppendorf/Turnişor. Studenten der Gewerbeschule aus der schweizerischen Ortschaft Frutigen „opferten ihre Ferien und das Fahrgeld, um hierher zu kommen und uns beim Errichten des neuen Lagerraums zu helfen“, erklärte Martin Bauer, einer der Stiftungsgründer.

Die Beziehung zur Gewerbeschule im Berner Oberland besteht seit 2001: Der diesjährige Besuch in Hermannstadt/Sibiu ist bereits der fünfte. Einer der jetzigen Lehrer half vor Jahren als Lehrling bei einem anderen Projekt dieser Stiftung mit. Nach dem Umzug des Stiftungssitzes in ein neues Haus ergab sich das Problem der geringen Lagerkapazität. Die Stiftung bekommt jährlich acht bis zwölf LKW-Hilfstransporter aus der Schweiz und deren Ladung muss schnell abgeladen und gelagert werden. Durch den Einsatz der Schweizer Helfer wird nun eine offene Garage zu einer Dress-In-Kleider und Hilfsgüterabgabestelle umgewandelt. Früher befanden sich die Lagerräume im selben Haus, in dem Martin Bauer wohnt, von wo sie mittlerweile ausgezogen sind. „An einem Sonntag, nach dem Gottesdienst, standen 35 bedürftige Menschen vor meinem Tor“, erinnert sich Bauer. „Nun sind der Privatbereich und die Hilfsstelle voneinander getrennt und das erleichtert unsere Arbeit enorm.“

Für die jungen Schweizer bedeutet die Reise nach Siebenbürgen nicht nur Arbeit. Bei Ausflügen lernen sie die Geschichte und Bräuche des Landes sowie seine kulinarischen Spezialitäten kennen. Nach der Rückkehr in die Heimat werden diese Aspekte als ein gesonderter Teil in die Abschlussarbeit einfließen, wie Hans Germann, der Leiter der Gewerbeschule, unterstrich.