Hilfe für schwerstkranke Kinder

Für die Anschubfinanzierung des Kinderhospizes werden Spenden benötigt

Fast fertig eingerichtet sind die Kinderzimmer
Foto: Manel Dragomir

Hermannstadt – Die Baumaßnahmen am Gebäude der vormaligen Friedrich-Müller-Schule auf dem Gelände des „Dr. Carl Wolff“-Alten- und Pflegeheimes sind beendet, die Bauabnahme ist im Februar erfolgt. Erwartet wird das Eintreffen der letzten Einrichtungsgegenstände für die zehn Zimmer; der Aufenthaltsraum, die Dienstzimmer für Arzt und Pflegepersonal sowie Küche und Essraum sind nutzungsbereit. Entstanden ist hier das erste Kinderhospiz in Rumänien, in dem zehn kleine Patienten mit unheilbaren Krankheiten versorgt werden sowie unbeschwerte Stunden verbringen sollen, während ihre verzweifelte Familie Beistand erhält. Um die ersten kleinen Patienten aufnehmen zu können, fehlt jedoch die Anschubfinanzierung.

Die Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Schule ermöglicht haben die 79.000 Euro der Aktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks und die 30.000 Euro der Aktion „Helft uns leben“, eine Initiative der Rhein-Zeitung, die sich seit 1979 für Not leidende Kinder in aller Welt engagiert. Aus diesen Mitteln wurde der Fahrstuhl für Krankenliegen angebaut, die Installation einer Schwesternrufanlage und die Videoüberwachung aller Räume installiert, sowie das Ausmalen und Legen von farbenfrohem Linoleum bestritten. Zu letzterem trug auch das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen bei. Die Einrichtung der Kinderzimmer erfolgte aus Spenden der „Sternstunden“, jene des Therapieraumes sowie Essraumes und der Küche sicherte „Helft uns leben“.

Der Verein „Philadelphia“ aus Heltau/Cisnadie stellte die Kinderkrankenbetten, die Schränke für das Dienstzimmer und Medikamentenkästchen aber auch medizinische Apparatur zur Verfügung. Gefunden wurde eine Ärztin, die bereit ist, im Kinderhospiz zu arbeiten, Pflegepersonal gibt es ebenfalls, die Bewilligung der Gesundheitsbehörde liegt vor. Der Vertrag mit der Krankenkasse, die den Großteil der Personal- und Behandlungskosten übernimmt, kann jedoch nur abgeschlossen werden, wenn die Institution arbeitet – ohne die Sicherheit, diese finanziell die ersten Monate über die Runden bringen zu können, kann die Arbeit jedoch nicht beginnen. Und dazu sind weitere Spenden nötig.

Die feierliche Eröffnung des Kinderhospizes ist für den Mai vorgesehen. Im ersten Jahr sollen fünf Patienten und ihre Familien betreut werden, um Erfahrung in dieser in Rumänien völlig neuen Arbeit zu sammeln. In Rumänien gibt es derzeit eine Kinderstation (5 Betten) im Hospiz in Kronstadt/Brasov sowie eine ambulante Palliativpflege in einigen weiteren Städten. Der Wunsch des „Dr. Carl Wolff“-Vereins, des Trägers des Vorhabens, ist, einen Ort zu gestalten, wo Kinder und Eltern lachen und trauern dürfen, wo man Abschied nehmen kann und gemeinsam schönste Stunden erleben darf. Diesen Wunsch begleiten die Bewohner des gleichnamigen Altenheimes bereits, die mit einer Sonnenblumen-Dose unter den Mitbewohnern Spenden für das Kinderhospiz gesammelt und eine schöne Summe für „sonnige Tage“ im Kinderhospiz überreicht haben. Damit sonnige Tage für schwerstkranke Kinder beginnen können, braucht es jedoch einer Spende mehr.