Himmelfahrtskathedrale wird 100

Festlichkeiten der Rumänisch-Orthodoxen im serbischen Werschetz

Reschitza/Werschetz - Am Donnerstag, dem orthodoxen Tag von Christi Himmelfahrt, veranstaltete die rumänisch-orthodoxe Eparchie „Dacia Felix“ mit Sitz im banatserbischen Werschetz/Vrsac/Vârşeţ (sie hat Zuständigkeiten für die Gesamtheit der rumänisch-orthodoxen Gläubigen in Serbien) die Feier des hundertsten Bestehens der Kathedrale zu Christi Himmelfahrt von Werschetz. Es handelt sich um die Hauptkirche der rumänisch-orthodoxen Gläubigen Serbiens, die auch als Diözesankirche fungiert.

Die Christi-Himmelfahrts-Kathedrale von Werschetz wurde zu Christi Himmelfahrt 1913 durch den damaligen Bischof von Karansebesch, Miron Cristea, geweiht, durch denselben, der später der erste Patriarch der rumänisch-orthodoxen Kirche Großrumäniens und in den 1930er Jahren für ein Jahr Premierminister des Königreichs Rumänien war. Im Rahmen der Feierlichkeiten von Werschetz wird vor der Werschetzer Himmelfahrts-Kathedrale eine Bronzebüste von Miron Cristea enthüllt, die der Künstler Gheorghe Ardelean geschaffen hat.

Zu den Feierlichkeiten reisen aus Reschitza und aus Karansebesch zwei 40-köpfige Delegationen an. Die Reschitzaer Delegation besteht aus Mitgliedern des Kulturvereins Rumänisch-Reschitza. Ebenfalls aus Reschitza reisen Schauspieler des Theaters des Westens ins serbische Banat, die bis Sonntag, wenn die Festlichkeiten abgeschlossen werden, mehrere Aufführungen vor den rumänischen Gemeinschaften des serbischen Banats bestreiten werden.

Ehrengast der Kirchenfeier wird Dr. Ing. Sorin Frunzăverde sein, der gegenwärtige Vorsitzende des Kreisrats Karasch-Severin, der vor knapp zwei Jahrzehnten in Direktverhandlungen mit dem später ermordeten serbischen Premier Zoran Djindjic den Weg für die gesetzliche Anerkennung der rumänisch-orthodoxen Gläubigen als eigenständige Religionsgemeinschaft in Serbien (allerdings: mit Zugehörigkeit zur rumänisch-orthodoxen Patriarchie Bukarest) in die Wege geleitet hat, ebenso wie die Genehmigung der Gründung der rumänisch-orthodoxen Eparchie „Dacia Felix“ durch Belgrad. Zugegen sein wird auch der Karansebescher rumänisch-orthodoxe Bischof Lucian Mic.

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass die serbischen Autoritäten mit viel Misstrauen die Gründung der rumänisch-orthodoxen Kirchenstrukturen in Serbien verfolgt und begleitet haben und dass auch zur Stunde das Praktizieren einer anderen Religion als der serbisch-orthodoxen in Serbien mit Schwierigkeiten und Hürden – vor allem seitens der Behörden – verbunden ist. So klagen zumindest die rumänisch-orthodoxen Popen in Serbien.