dd. Kronstadt – Ein nicht alltägliches Bild konnte man vor dem Bürgermeisteramt des Munizipiums Săcele sehen. Rund 300 Schafe und etwa 30 Hirten trafen da ein, um zu protestieren gegen die Art wie die städtische Weide verpachtet wird. Unzufrieden sind sie vor allem, da Hirten aus anderen Ortschaften wie Törzburg/Bran, Tartlau/Prejmer oder sogar Câmpina aus dem Nachbarkreis Prahova formell ihren Wohnsitz in Săcele anmelden, um an den Ausschreibungen für die Zuteilung von Weidegebieten teilnehmen zu können. Meist handelt es sich um Eigentümer von viel größeren Schafherden als jene der einheimischen Hirten, die somit auch ein größeres Einkommen vorweisen, was ihnen ermöglicht, größere Mietsummen anzubieten. Die Lage droht in einem Konflikt auszuarten, sodass Bürgermeister und Munizipalrat schnell eingreifen müssen, um eine Lösung zu finden. Auch die Kronstädter Kreispräfektur wurde diesbezüglich eingeschaltet, um bei Regierung und Landwirtschaftsministerium eine Änderung der gegenwärtigen Gesetzgebung in diesem Bereich zu fordern.
Die Weidelandschaft, die dem Rathaus von Săcele angehört, umfasst 1.650,82 ha Fläche, was, wegen den neu hinzugekommenen Hirten, nicht mehr ausreicht . Die einheimischen Eigentümer der Schafherden fordern, dass sie Vorrang bei den Ausschreibungen haben. Nur wenn Weideflächen übrig bleiben, sollen diese den Antragstellern zugeteilt werden, die sich kürzlich auf Papier in Săcele niedergelassen haben.
Der Präfekt des Kreises betonte, alle Antragsteller hätten gleiche Rechte, wenn sie ihren Wohnsitz im Stadtgebiet haben. Die Hirten, die zum Protest kamen, fordern aber, dass die Teilnahme an den Ausschreibungen abhängig von dem Anmeldedatum in Săcele gestattet wird. Der Stadtrat soll am 28. Mai einen diesbezüglichen Beschluss fassen. Allerdings ist das schon spät, da die Schafherden ab dem 1. Mai zur Weide getrieben werden.