Reschitza - Zu einer Beratung über das Schicksal der Banater Semmeringbahn hat der Kreisratsvorsitzende von Karasch-Severin und PNL-Vizepräsident Sorin Frunzăverde am vergangenen Freitagnachmittag die Parlamentsvertreter des Banater Berglands eingeladen. Anlass dazu war die Nachricht, dass „ein ausländischer Investor“ seine Absicht bekannt gegeben habe, in Anina ein großes Grundstück zu erwerben und dort sowohl Strom als auch Pellets zu erzeugen. Für den Transport der Rohstoffe und der Pellets wolle er die „Banater Semmeringbahn“, unter gewissen Vorbedingungen, nutzen. Mit den Parlamentsvertretern des Banater Berglands wollte Frunzăverde eigentlich im Allgemeinen „über den Raum Anina, eine wirtschaftlich ziemlich benachteiligte Gegend“ sprechen, wie er eingangs erklärte. „Auch die Parlamentsvertreter müssen sich darüber Gedanken machen und mit Lösungen kommen für diese Stadt“, wandte sich Frunzăverde an diejenigen, die in ihrer Mehrheit auf seinen Vorschlag hin auf die Wahllisten gelangt sind.
Darauf gab Frunzăverde die Nachricht über den ausländischen Investor preis, „der ein großes Grundstück zu kaufen beabsichtigt, um dort sowohl ein Elektrizitätswerk als auch eine Pelletsfabrik zu bauen. Da er für den Transport der Rohstoffe und der Pellets auf die Bahnlinie Anina – Orawitza zurückgreifen will, trifft er sich dieser Tage in Temeswar mit Vertretern der Eisenbahnregionale Temeswar“. Weil der Investor im Rahmen seiner Prospektionen auch den Zustand des Schienenwegs eingehend in Augenschein genommen habe, werde er von der Eisenbahnregionale einige „Investitionen in manche Abschnitte der bald 150-jährigen Strecke fordern, um darauf anschließend größere Mengen Güter befördern zu können“. Der Investor habe einen Zustandsbericht über die Bahnlinie verfasst, den er erst mal mit den Vertretern der Eisenbahnregionale besprechen möchte. Die Aufgabe der Parlamentsvertreter in dieser Angelegenheit sehe er darin, dass die mit „den ihnen zur Verfügung stehenden Hebeln, die geforderten Investitionen in diesen Eisenbahnabschnitt beschleunigen“.
Letztendlich präsentierte sich Frunzăverde in einer seiner Lieblingsposen, jener des Retters des Banater Berglands: „Angesichts der vielen Endzeitberichte der Medien über die Schließung der Banater Semmeringbahn stelle ich fest: Dieses Objekt wird nicht geschlossen, selbst wenn der betreffende Investor sich nicht für eine Investition in Anina entscheiden sollte und dort Güter transportieren wird! Und auch nicht, obwohl gegenwärtig der Tagesdurchschnitt an Fahrgästen auf der Strecke Orawitza – Anina bei vier Personen liegt. Wir werden diesen Teil des industriehistorischen Erbes weiterhin finanziell unterstützen und auch nach weiteren Finanzierungsquellen suchen. Der Abgeordnete Benga, unser früherer stellvertretender Generalschulinspektor, hat recht, wenn er feststellt, dass die Schüler dieses Verwaltungskreises das ganze Land kennen, aber noch nie auf dieser schönsten Eisenbahnstrecke Rumäniens gefahren sind. Dem kann und muss abgeholfen werden. Die Schulleitungen sollten sich das durch den Kopf gehen lassen und Heimatkunde auch mal praktisch unterrichten lassen.“