Temeswar - Fleißig am Werk: Günter Geis, ein in Landshut lebender Banater Schwabe aus Giulweß/Giulvăz und Vorsitzender der einschlägigen Heimatortsgemeinschaft, streicht den Sockel des 1938 vor der römisch-katholischen Kirche errichteten Kreuzes neu.
Dabei hilft ihm Gerlinde Rieser, die in Giulweß lebt. Geis, der im Bărăgan geboren wurde, hat bereits aus Mitteln der HOG die deutschen Friedhöfe in Giulweß sowie im eingemeindeten Iwanda/Ivanda instandgesetzt, nun bemüht er sich bei seinen Landsleuten sowie bei der Temeswarer Diözese um die Sanierung der Pfarrkirche. Obwohl sie nach der Wende schon einmal renoviert wurde, gibt es nun Schäden am Dach, in der Kirche sickert Regenwasser durch. Der ADZ sagte Geis, die Heimatortsgemeinschaft Giulweß habe an die 180 Mitglieder, diese leben vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, im Dorf selbst seien es heute vielleicht 10 Deutsche. Die kleine römisch-katholische Kirche wurde erst 1938-1939 gebaut, die Weihe nahm Bischof Augustin Pacha 1939 vor.
Giulweß ist ein mehrheitlich von Rumänen bewohntes Dorf im Südwesten des Kreises Temesch, an der Kreisstraße von Temeswar nach Feny/Foeni, zwischen Ulmbach-Neupetsch/Peciu Nou und Feny gelegen. Der Anteil der Deutschen lag nie bei mehr als 30 Prozent, im Jahre 1941 wurden knapp 500 Banater Schwaben im Dorf gezählt. Die Volkszählung 2011 ergab für die Gemeinde Giulweß (Giulweß, Iwanda, Crai Nou und Rudna) eine Gesamtbevölkerung von 3075, 1,04 Prozent erklärten sich als Deutsche. Mehrere italienische Landwirte haben sich inzwischen im Raum Feny – Giulweß – Neupetsch niedergelassen, neben dem Anbau von Getreide beschäftigen sie sich auch mit der Schafzucht.