Hermannstadt – Trotz und wegen allem Entscheidungsdruck auf das Bildungsministerium Rumäniens, die Kindergärten und Schulen in Stadt und Land bald im Februar wieder für das Lehren und Lernen im linearen Klassenraum zu öffnen, macht sich bei einigen Kindern und Eltern erhöhte Angst um die eigene gesundheitliche Sicherheit vor dem Kontext der zu erwartenden Rückführung auf das Unterrichten in altgewohnter Art und Weise breit. Wie viele andere Mediziner und Medizinerinnen hat auch Dr. Iulia Simina, Fachärztin für Pneumologie und pädiatrische Expertin an der Abteilung für Lungenkrankheiten des Kreiskrankenhauses Hermannstadt/Sibiu, Verständnis für bedenkliche Stimmen der Zivilgesellschaft übrig, weswegen sie Mitte des Monats Januar bekanntgab, sich in ihrer Sprechstundenzeit ab sofort vorwiegend Kindern widmen zu wollen, die eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgestanden haben und als geheilt gelten, aber dennoch ärztlichen Rat für die Nachbehandlung gut gebrauchen können. Eltern, die für ihre Kinder eine Nachuntersuchung im Kabinett von Dr. Iulia Simina in Anspruch nehmen wollen, benötigen einen Überweisungsschein von der Hausärztin oder vom Hausarzt, auf dem das Datum des Infektionsausbruchs oder das Datum des ersten Tages der von der Gesundheitsbehörde verordneten Quarantäne-Zeitspanne vermerkt sein muss. Die Terminvergabe für eine Nachuntersuchung bei Dr. Iulia Simina erfolgt telefonisch über die Rufnummern 0269-210979 und 0771-544108. Patienten, die zuhause noch mitten in einer Infektions-Behandlung stehen oder aus anderen Gründen Zeit in Quarantäne verbringen müssen, werden gebeten, weiterhin telefonischen Kontakt zum Hausarzt zu halten.
Dr. Iulia Simina beruft sich in ihrer Einschätzung auf internationale Spitzenstudien und führt an, dass nur drei bis sieben Prozent der gemeldeten Covid-19-Krankheitsfälle auf Kinder zurückgeführt werden können. 60 Prozent der infizierten Kinder wären älter als 10 Jahre. Säuglingsinfektionen treten selten ein, erfordern aber jeweils Behandlung auf der Intensivstation.
Dass Kinder unter 10 Jahren vergleichsweise weniger häufig als infiziert gemeldet werden, könne unter anderem daran liegen, dass Säuglingen wenige Tage nach der Geburt Schutzimpfungen wie jene gegen Masern und Tuberkulose verabreicht werden, die das Immunsystem der Neugeborenen regelrecht „auf Hochleistung trimmen“, wie Dr. Iulia Simina annimmt. Erhöhte Aufmerksamkeit ist bestimmt in asymptomatischen Krankheitsfällen geboten, die mit nur leichten Beschwerden einhergehen und oft weder auf Infektion getestet noch medikamentös behandelt werden, aber auch und vor allem in der Altersstufe der Kinder als nach Möglichkeit zu vermeidendes Infektions-Reservoir anzusehen sind. Nichteinhaltung des zwischenmenschlichen Abstandes und der Hygienemaßnahmen wirkt sich besonders in Bildungseinrichtungen rasch verstärkend negativ aus. Dr. Iulia Simina klärt Kinder und Eltern in der Nachuntersuchung über den klinischen Befund auf und führt mit den jungen Patienten einen Lungenfunktionstest durch, dessen Auswertung bei Bedarf um Bluttest und Röntgenbild erweitert werden kann.