Arad - Kurz bevor Arad seine Kandidatur für den Titel einer Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2021 abgegeben hat, ist es im Stadtrat noch einmal zum Eklat gekommen. Meinungsverschiedenheiten zwischen Bürgermeister Falcă und der PSD-Fraktion führten zum Disput. 130 Millionen Euro will die Stadt im Zeitraum 2016 – 2026 zu kulturellen Zwecken und für Kulturinfrastruktur im Kontext der Kandidatur für den Titel einer Kulturhauptstadt 2021 ausgeben. Allein für den Ankauf und die Sanierung von geschichtsträchtigen Gebäuden stehen 17 Millionen Euro zur Verfügung. So sollen das Alte Theater, das Hirschl-Haus, der Wasserturm, das Marta-Haus, die Teba-Fabrik und das Casino gekauft und saniert werden, schreibt Mediafax. Die Stadt hat ihre Vorstellungen, was die Kaufsummen betrifft, die finale Entscheidung wird nach den anstehenden Verhandlungen mit den jeweiligen Inhabern fallen. Ein weiterer Punkt in dem Beschluss sieht auch Sanierungsarbeiten an Kulturstätten vor, die Stadteigentum sind. Geschätzte 26 Millionen Euro sind für die Renovierung der Philharmonie, des Staatstheaters, des Kinos im Stadtteil Grădişte, des Studio-Kinos und des sogenannten Wiederversöhnungsparks eingeplant.
Dazu kommen weitere Ausgaben, um das Denkmal der Vereinigung von 1918 auf einem See im Stadtzentrum anzulegen. Andere 12,6 Millionen Euro sind für Parks am Marosch-Ufer und Sportanlagen sowie für die Gründung eines Wassersportclubs vorgesehen. Das teuerste Unterfangen wird, wie bereits seit längerem vermutet, aber auch geplant, die Räumung der Arader Festung, der Umzug der Militäreinheit und die Sanierung der Festung sein. 59 Millionen Euro sollen allein zu diesem Zweck bereitgestellt werden. „Das Projekt, das heute genehmigt wurde, bezeugt, dass die Stadt eine klare Strategie zur Unterstützung der Kultur hat, ganz, egal, ob wir letztendlich den Titel einer Kulturhauptstadt gewinnen werden, oder nicht“, sagte Falcă nach der aus seiner Sicht erfolgreichen - aber nicht reibungslos verlaufenen - Stadtratssitzung. Nach einem verbalen Schlagabtausch mit dem PSD-Stadtrat Marin Lupaş wollte Bürgermeister Falcă sein Gegenüber durch die Kommunalpolizei aus dem Saal bringen lassen. Dieser trieb es jedoch nicht auf die Spitze, sondern verließ den Raum noch vor dem Eingreifen der Ordnungshüter. Falcă kommentierte im Nachhinein, dass die PSD beabsichtigte, die Abstimmung zu vereiteln, damit sich Arad nicht dem Wettbewerb und der Kandidatur stellen kann.