Reschitza - Es gäbe gegenwärtig im Banater Bergland 20 Strafdossiers gegen Holzdiebe. Diese Dossiers der Staatsanwaltschaft sind eine Folge von Forstraub in geschätzter Höhe von zwei Millionen Lei. Identifiziert wurden 760 unmarkierte Baumstümpfe. „Leider“ stecken all diese Strafdossiers „in irgendwelchen Schubladen“ und „warten auf ihre Verjährung“. Kreisratschef Duncas Schlussfolgerung: die Opposition aus PSD-PRO România-PMP ziehe es vor, die Tourismusinitiativen der Kreisleitung per Veto zu sabotieren, einschließlich mit juristisch folgenlosem Forstraub („jaful forestier“), der „ungehindert“ weitergehe.
Wie bekannt und auch von der ADZ wiederholt vermerkt: alle ordentlichen und außerordentlichen Tagungen des Kreisrats, wo Initiativen oder Investitionen im Tourismusbereich besprochen werden sollten – und die fast ausschließlich auf die Initiativen des Kreisratspräsidenten Romeo Dunca zurückgehen – sind von der seit geraumer Zeit existierenden neuen Mehrheit im Kreisrat, angeführt von der PSD, abgeblockt worden, entweder durch Abstimmung oder durch plumpes Schwänzen, womit kein Quorum zustandekam.
Es handelte sich vor allem um die Forststraße, die per Votum des Kreisrats aus der Verwaltung der Forstbehörde in jene des Kreisrats überführt werden sollte, die 9,68 km lange „[ucu“-Straße, der direkteste Weg zum Muntele Mic. Die sollte vom Kreisrat ausgebaut werden und eine Alternative zur sehr winteranfälligen bisher benutzten Straße über Turnu Ruieni und Borlova werden.
Zu den vehementesten Opponenten des Projekts gehört Mihai Bona (PSD), der Oberförster des Forstamtsbezirks Franzdorf. Der brachte immer wieder das ans Absurde grenzende Argument vor, eine eventuell ins Auge gefasste Asphaltierung dieser Forststraße würde den Abtransport der Hölzer aus den schlagreifen Buchenschlägen am Muntele Mic behindern. Duncas Gegenargument: „Wir können uns als Kreisrat nicht den Entwicklungstendenzen im Tourismus, die in diesem Raum existieren, entgegenstellen. Keineswegs wird eine bessere Straße den Holztransport behindern. Sie, als Forstmann. wissen viel zu gut, dass die Fahrer ihrer Holztransporter geradezu erpicht sind auf Asphaltstraßen – und diese dann mit ihren schwer beladenen Fahrzeugen zerstören! Es genügt schon die Fahrt von Reschitza nach Franzdorf, um sich zu überzeugen von der Wahrheit des Gesagten.“ Eine bessere Straße in einem Raum in Entwicklung nutze allen, egal welcher politischen Farbe er ist.
Dunca brachte die Verweigerung der Verbesserung der Straßenverhältnisse aber auch mit dem Forstraub in Verbindung: „Herr Bona behauptet zwar, dass es dort keinerlei illegalen Holzeinschlag gäbe. Doch er tut so, als wisse er nicht, dass gerade in jenem Raum 20 Strafdossiers wegen Holzdiebstahl existieren, mit einem Schaden von insgesamt zwei Millionen Lei und 760 unmarkierten Baumstümpfen, die identifiziert sind. Der Schaden ist höchstoffiziell vom Chef von Romsilva Karasch-Severin bestätigt worden. Vergessen Sie nicht: ich habe persönlich die Antikorruptionsbehörde DIICOT auf den dortigen Holzdiebstahl hingewiesen. Leider ist das Verfließen der Zeit eine Gunst für die Verbrecher: ihre Taten verjähren. Mich wundert bloß, dass ein Oberförster wie Herr Bona von alldem nichts weiß… Im Kreisrat wäre er der zuerst Befugte, so etwas zu wissen…“
Dunca legte noch eins drauf und bezog sich auf den als Quasi-Urwald geführten Forstschlag „Olteana“, im selben Areal: „Dort fand ein richtiges Baumgemetzel statt. Alle legalen Bestimmungen zum Holzeinschlag wurden ignoriert. Dazu haben wir die Antwort des Romsilvachefs auf meine Klage von 2018, der voll bestätigt, dass ich recht hatte. Nur: DIICOT hat die Sache als „mit anonymen Tätern und anonym angezeigt“ geführt, so dass jener Teil meiner Klage abgeblockt wurde. Folgenlos blieb. Die Verbrecher kamen glimpflich davon. Das Interesse der Diebe, der Kooperative von Karasch-Severin, erfordert manchmal die Deklarierung von Anonymität…“.