Klausenburg – Statt mit einem Orchesterkonzert im Auditorium Maximum der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg (UBB) beginnt die Spielzeit 2022/2023 der Staatsphilharmonie „Transilvania“ Cluj-Napoca am Freitagabend, dem 16. September, um 19 Uhr mit einem Auftritt des Philharmonischen Chors im Studio-Saal der Gheorghe-Dima-Musikakademie (ANMGD). Unter Leitung von Cornel Groza und mit Begleitung durch Christophe Alvarez, Dozent für Klavier an der ANMGD, gibt der Chor der Staatsphilharmonie Lieder und mehrstimmige Sätze aus dem Schaffen von Tudor Jarda (gestorben 2007) zum Besten. Solistisch daran beteiligt sind Viktória Cormoș, Melinda Duffner (beide Mezzosopran), Mihai Damian (Bariton) und Ion Slesari (Bass). Tudor Jarda, 1922 in Klausenburg geboren, wäre am 11. Februar laufenden Jahres hundert Jahre alt geworden. Das Abitur legte er in Bistritz ab, dessen Musikgymnasium heute seinen Namen trägt. Wie so viele andere Familien auch floh er 1940 infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruches mit seinen Eltern nach Temeswar, schrieb sich jedoch ein Jahr darauf als Student für das Fach Trompete an der ebenso in die Banater Hauptstadt geflüchtete Musik-Akademie Klausenburgs ein, da ihm die Ausbildung an der Polytechnischen Universität Temeswar nicht genügte. Tudor Jarda kehrte 1945 in seine geliebte Heimatstadt zurück und war drei Jahre lang als Pauker im Orchester der Rumänischen Oper beschäftigt, nicht ohne nebenher Komposition zu studieren und Vorlesungen an der philosophischen Fakultät zu besuchen. Das Chorkonzert mit Werken von ihm zur Spielzeiteröffnung der Staatsphilharmonie „Transilvania“ findet mit Unterstützung des 2008 begründeten und in Klausenburg eingetragenen Vereins der Trompeter in Rumänien statt. Der Philharmonische Chor gab sein allererstes Konzert vor 50 Jahren.