Temeswar – Zehn Jahre ist es her, seitdem der Temeswarer Zahnarzt Horia Colibăşanu den Fuß auf den schwierigsten Achttausender der Welt, den K2, setzte. Seitdem vergeht kein Jahr, ohne dass Colibăşanu eine neue Herausforderung entgegennimmt. Diesmal hat der rumänische Bergsteiger den Mount Everest im Visier. Mit seinen 8848 Metern ist er der höchste Berg der Welt. Er ist einer der 14 Achttausender und als höchster Gipfel Asiens einer der Seven Summits. Seine neue Expedition „Everest Summit 2014” begann Anfang dieser Woche. Am 25. März verließ Horia Colibăşanu Rumänien. Der Flug brachte ihn nach Kathmandu, in die Hauptstadt Nepals. In einigen Wochen startet er seinen Aufstieg zum höchsten Gipfel der Welt. Nach Rumänien könnte er triumphierend zurückkehren: Er hat einen weiteren Achttausender bezwungen. Die Herausforderung wäre wahrscheinlich für den 37-Jährigen gar nicht so interessant, wenn er nicht auch diesmal versuchen würde, ohne zusätzlichen Sauerstoff und ohne die Hilfe der einheimischen Sherpas, die meist das Gepäck der Bergsteiger tragen, bis zum Gipfel zu steigen. Dies soll erneut eine Premiere für Rumänien darstellen. An Premieren ist Horia Colibăşanu bereits gewohnt. Er ist bisher der rumänische Bergsteiger mit den besten Leistungen in Extremhöhen. Das Besteigen des Mount Everest ist eine Herausforderung an sich: Von den über 5650 erfolgreichen Besteigungen wurden lediglich 173 ohne Sauerstoffzusatz durchgeführt - das heißt etwa drei Prozent aller Besteigungen des Everest.
In seiner Expedition ist Horia nicht allein. Der Temeswarer bildet zusammen mit dem Slowaken Peter Hámor ein Team. Der slowakische Bergsteiger hat bisher zehn Achttausender bestiegen und ist einer der besten Bergsteiger der Welt. Laut Plan sollen die beiden Bergsteiger den Everest-Gipfel von seiner nördlichen Seite aus durch Tibet zu bezwingen versuchen.
Horia Colibăşanu hat bereits sechs Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff und ohne Hilfe der Einheimischen erklommen. Horia Colibăşanu ist der einzige Rumäne, der bisher die Besteigung der Gipfel K2, Annapurna und Dhaulagiri geschafft hat – drei aus dem Ranking der fünf tödlichsten Gipfel der Welt. Die Trasse bis zum Everest kann man auf der Webseite des rumänischen Bergsteigers http://horiacolibasanu.com/ und auf der Webseite www.koyos.ro verfolgen.