Hermannstadt - Die offizielle Eröffnung der elften Ausgabe des Astra Film Festivals findet am Dienstag, dem 25. Oktober, um 19 Uhr statt, der erste Dokumentarstreifen beginnt jedoch bereits um 12 Uhr. Zur Vorführung gelangt der unter dem Titel „Die letzte Romantikerin, die erste moderne Frau“ von Sorin Ilieşiu Königin Maria gewidmete 50-minütige Film. Ein Drittel im Programm stehenden hundert Streifen werden rumänische Produktionen sein, künden die Veranstalter an. Die letzte Vorführung findet am Sonntag, dem 30. Oktober, ab 19.30 Uhr statt, gezeigt wird der heuer von Nicolae Mărgineanu produzierte Streifen über Pfarrer Arsenie Boca.
Zur Vorführung kommen Dokumentarfilme aus 30 Staaten, ausgewählt wurden sie aus den über 1100 aus 70 Ländern eingesandten Streifen. Wetteifern werden auch heuer ab 2008 produzierte Filme um die Astra-Film-Festival-Preise im Wert von insgesamt 25.000 Euro in den vier Sparten International (außerhalb von Europa gedrehte Streifen), Europa (Filme über unseren Kontinent), Dokumentarfilme über Rumänien sowie von Studenten gedrehte Streifen. Der internationalen Jury gehören Galia Bador, Direktor des Docaviv-Filmfestivals in Tel Aviv, die Anthropologie-Filmer Stéphane Breton, Michael Stewart, Michael Yorke und David MacDougall, die rumänischen Regisseure Cristi Puiu und Liviu Tipuriţă sowie die Journalistin Ada Rosetti an.
Darüber hinaus werden heuer zum dritten Mal Filme für Kinder gezeigt, die deren Welt erkunden. Bei der Ausgabe vor drei Jahren wurden dadurch rund 10.000 Kindergarten- und Schulkinder in den Kinosaal geholt. Es gibt erneut eine Meisterklasse für Regiestudierende, Rundtischgespräche für die Fachleute sowie Ausstellungen und Konzerte im Rahmenprogramm. In einer Sondersparte werden Streifen über organische Ernährung und Ökologie gezeigt.
Für den Preis des Astra-Film-Festes wetteifern Streifen von bekannten Dokumentaristen wie Avi Mograbi, Kim Longinoto, Leonard Rettel Helmrich oder Lixin Fan. An rumänischen Filmen bzw. Streifen über Rumänien stehen u. a. die bekannten „Autobiografia lui Nicolae Ceauşescu“ von Andrei Ujică oder „Kapitalism – reţeta noastră secretă“ von Alexandru Solomon im Programm, aber auch „Aproape de cer“ von Titus Faschina über das Leben der Hirten in der Mărginime, ein ebenfalls den Hirten gewidmeter Streifen von Dieter Auner, „Oceanul mare“ von Katharina Copony über die chinesische Gemeinschaft in Bukarest oder „Hai noroc!“ von Robert Lakatos über den Rom Gabor, der sein Glück in Wien versucht.
Andere Streifen thematisieren das Los der Kinder, die für den Sex-Tourismus missbraucht werden oder Selbstmord begehen, weil die Eltern ins Ausland arbeiten gefahren sind. Andere Filmemacher greifen die kommunistischen Jahre in Rumänien auf. Das gesamte Programm ist auf der Webseite www.astrafilm.ro einzusehen.
Das Astra-Film-Fest bietet guten rumänischen Dokumentarstreifen zudem die Möglichkeit, in der internationalen Szene bemerkt zu werden: Akkreditiert haben sich beim diesjährigen Festival Vertreter von Dokumentarfilm-Festivals aus Frankreich, Österreich, Israel, Estland, England oder Abu Dhabi.