Temeswar – Der Temescher Kreisrat hat die Übernahme der Sanierungsarbeiten an dem nordwestlichen Flügel des Hunyadi-Schlosses in Temeswar/Timişoara angekündigt. Nun sollen weitere Dokumente vom Nationalmuseum des Banats vorbereitet werden, um sie dem Kulturministerium einzureichen, welches die notwendigen Mittel für die weiteren Sanierungsarbeiten zur Verfügung stellen könnte. Es bestehe die Möglichkeit, dass das Hunyadi-Schloss im Kulturhauptstadtjahr 2021 teilweise eröffnet wird, teilte C²lin Dobra, Vorsitzender des Temescher Kreisrats, den Medien mit.
Die Konsolidierungsarbeiten am Hunyadi-Schloss, das das Nationalmuseum des Banats beherbergt, begannen schon im Jahr 2006. Das Bauunternehmen, das sich um die Arbeiten kümmern sollte, stieß jedoch im Laufe der Zeit auf mehrere Probleme, sodass es eine Neuevaluation der Kosten anforderte. Der Bauherr war mit den zusätzlichen Kosten nicht einverstanden, folglich wurde die Baustelle bis 2010 eingestellt. 2016 kreiste die Nachricht durch die Medien, dass es im Rittersaal geregnet hatte. Die Exponate wurden in einen Lagerraum aus Girok/Giroc umgesiedelt. Vor Kurzem kündigte der Staatssekretär im Kulturministerium, Ion Ardeal Ieremia, an, dass das Banater Museum Gelder vom Institut für das Nationalerbe erhalten könnte. Das Unterfangen wurde auf die Investitionsliste gesetzt und wartet nun auf eine Finanzierung. Die Übernahme der Sanierungsarbeiten war notwendig, um weiterhin Mittel von der Regierung beantragen zu können. Das Projekt zur Sanierung des Hunyadi-Schlosses stammt aus dem Jahr 2008 – damals betrug die Summe zur Sanierung und Konsolidierung des Gebäudes acht Millionen Euro.
Das Hunyadi-Schloss gilt als das älteste bis heute erhaltene Gebäude in Temeswar. Errichtet wurde es zwischen 1308 und 1315, während der Zeit des Königs Karl Robert von Anjou, und in der Zeit von Johannes Hunyadi im 15. Jahrhundert neu gebaut. Das mittelalterliche Schloss wurde während der Revolution von 1848 zerstört. Sein aktuelles Aussehen stammt aus dem Jahr 1856.