Temeswar (ADZ) – Im Friedhof an der Busiascher Straße in Temeswar/Timișoara wurden Grabstätten entdeckt, die ohne eingetragene Namen versehen waren. Laut Bürgermeister Dominic Fritz handelte es sich dabei um eine illegale Praxis, bei der private Betreiber versuchten, „Schmiergelder in Höhe von Tausenden von Euro“ zu erhalten, so seine Aussagen in den sozialen Netzwerken.
Der Friedhof war seit 2020 an die Firma SC ADH MATKONS SRL verpachtet. Nach Ablauf des Vertrags im Sommer 2025 übernahm die Stadtverwaltung die direkte Verwaltung des Friedhofs. Obwohl das Unternehmen die Übergabe der Verwaltungsunterlagen verweigerte, entdeckte die Kommunalverwaltung Unregelmäßigkeiten. Unter anderem wurden Grabstätten illegal vergeben, indem für „Reservierungen“ Zahlungen in bar verlangt wurden.
„Wir haben im Friedhof an der Busiascher Straße Grabstätten gefunden, die illegal für Tausende von Euro verkauft werden sollten“, sagte Bürgermeister Dominic Fritz. „Der Friedhof war von der ehemaligen Verwaltung 2020 für fünf Jahre verpachtet. Der Vertrag ist nun abgelaufen, und wir haben diesem empörenden Zustand ein Ende gesetzt. Die Stadtverwaltung übernimmt nun die Verwaltung, führt eine Bestandsaufnahme durch und sorgt für Transparenz“, erklärte Fritz.
Die Stadtverwaltung hat bereits Strafen für die verspätete Übergabe der Verwaltungsräume verhängt: 173.000 Lei für die ersten 30 Tage, und für jeden weiteren Tag der Verzögerung fallen zusätzlich 1000 Euro an.
Dominic Fritz betonte, dass die einzige offizielle Gebühr für die Vergabe von Grabstätten zwischen 700 und 1200 Lei liegt. „Wenn von Ihnen jemals Geld für ein Grab verlangt wird, ist das illegal“, warnte er die Bürger. Die Stadtverwaltung hat die Verwaltung des Friedhofs nun an die städtische Gartenbaufirma Horticultura übertragen.
Zu dem auf Facebook veröffentlichten Video, in dem der Temeswarer Bürgermeister erklärte, wie die illegalen Machenschaften liefen, häuften sich mehr als 1100 Kommentare, darunter auch solche, die andere Unrechtmäßigkeiten in Temeswarer Friedhöfen erwähnten; unter anderem z.B., dass im Friedhof an der Lippaer Straße die Alleen auf ähnliche Art und Weise verkauft wurden, sodass man regelrecht über andere Gräber gehen muss, um das Grab seiner Angehörigen zu erreichen.




