Im Pkw-Besitz Spitze

Im Banater Bergland gibt es überdurchschnittlich viele Pkws

Reschitza – Eine Statistik des Verhältnisses des Pkw-Besitzes pro 1000 Einwohner belegt, dass einer der ärmsten Verwaltungskreise Rumäniens, Karasch-Severin, nach Bukarest und gleichauf mit den als „reich“ betrachteten Verwaltungskreisen Temesch, Arad und Klausenburg/Cluj-Napoca an der Spitze liegt. Das hat im Banater Bergland in den Medien zahlreiche verwunderte Kommentare geriert. Eine der möglichen Erklärungen liegt wohl in der Tatsache, dass der Park an Personenkraftwagen hauptsächlich aus second-hand-Fahrzeugen besteht, die in Westeuropa für relativ billiges Geld gekauft und in Bulgarien eingetragen und versichert sind – weil das viel billiger ist als in Rumänien. Darauf deuten nicht nur die zahlreichen Firmen hin, die sich gegen Entgelt mit der Registrierung und Versicherung der Fahrzeuge in Bulgarien beschäftigen, das bezeugen auch die Autowerkstätten, die zugeben, dass ihre Hauptbeschäftigung in der Reparatur dieser „importierten“ Gebrauchtfahrzeuge und in der Bestand- und Ersatzteilbeschaffung für diese besteht.
Fakt ist andrerseits, dass rund 23 Prozent der Bevölkerung des Banater Berglands als „ sehr arm“ eingestuft sind.

Allerdings ist man sogar der Meinung, dass die Zahl der „sehr Armen“ im Banater Bergland viel höher liegen müsse, dass die Statistik aber nur regionale Räume, also Westrumänien, erfasst, also ziemlich nivellierend agiert. „Sehr arm“ bedeutet, dass rund ein Viertel der Bevölkerung unfähig ist, aus ihren Einkommen Mieten, Hypotheken, monatliche Wohnkosten, Heizung und unerwartete Ausgaben zu bestreiten, geschweige denn, sich mit einiger Regelmäßigkeit Fleisch oder sonstige eiweißreiche Nahrung zu kaufen oder Urlaub zu machen. Trotzdem verfügen die Bewohner des Banater Berglands pro 1000 Einwohner über 240 Personenkraftwagen, genauso viele wie die „Reichen“ in Temesch, Arad oder Klausenburg. Zum Vergleich: in Ost- und Nordostrumänien gibt es im Durchschnitt 156 Pkws pro 1000 Einwohner – obwohl dort mindestens so viele Bürger im Ausland arbeiten und meist auch ihr Verdientes heimbringen. Beim Statistikamt war bloß zu hören, dass es „keine sehr naheliegende Korrelation gibt zwischen der sozialen Polarisierung nach Regionen und dem Besitz persönlicher Fahrzeuge. Desgleichen kann die Zahl der Fahrzeuge pro tausend Einwohner auch an der Dichte des Verkehrs bemessen werden, die in Westrumänien höher ist, als es der Straßenzustand erlauben sollte.“