Temeswar – Die Temeswarer Ärzte, die COVID-19-Patienten behandeln, warnen erneut vor der Gefährlichkeit des Virus und ermahnen die Erkrankten, im Krankenhaus zu bleiben und sich von den Fachleuten behandeln zu lassen. Das Alarmsignal der Ärzte am „Victor Babeș“-Spital kommt, nachdem in den letzten drei Tagen fast 40 neue Erkrankungsfälle im Kreis Temesch/Timi{ bestätigt worden sind. Vor allem die Zahl derer, die an verschiedene Verschwörungstheorien glauben, sei gestiegen, sagte Dr. Cristian Oancea, der Direktor des „Victor Babeș“-Krankenhauses, der mit solchen Patienten in Kontakt gekommen ist.
Auch am Temeswarer Krankenhaus habe es kürzlich einen Patienten gegeben, der die Behandlung mit Remdesivir abgelehnt und gesagt habe, er wolle nicht, dass die Ärzte mit ihm Experimente durchführen. In Temeswar habe es nur wenige Patienten gegeben, die auf eigene Verantwortung das Krankenhaus verlassen haben, so Dr. Oancea. Der Arzt erklärte zudem, dass es Erkrankte aller Altersgruppen gibt und nicht nur solche mit verschiedenen Vorerkrankungen gestorben seien.
Die Temeswarer Mediziner ermahnen die Menschen weiterhin, die Hygiene-, Schutz- und Distanzierungsregeln einzuhalten. Dr. Virgil Musta, der die meisten an COVID-19 erkrankten Patienten in Rumänien geheilt hat, berichtete, dass einige, die trotz positivem Testergebnisses beschlossen haben, das Krankenhaus zu verlassen, sogar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause gefahren seien. Der Arzt warnte außerdem davor, dass sich die Krankheitssymptome sehr schnell verschlechtern können, deswegen sei eine Behandlung im Krankenhaus wichtig. Vor Kurzem sorgte in Lugosch/Lugoj der Fall eines jungen Mannes für Schlagzeilen: Der 39-Jährige, der drei Tage zuvor als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden war, erlitt einen Herzinfarkt zu Hause. Es ist mittlerweile bekannt, dass die Viruserkrankung die verschiedenen Organe angreift und das Immunsystem stark beeinträchtigt.