In Memoriam Benedikt Roch

Gedenkmesse fand im Stadtteil Fratelia statt

Ein gutes Herz: Benedikt Roch verteilte Medikamente an Hilfsbedürftige. Foto: Zoltán Pázmány

Die Heilige Messe zelebrierte Domkapitular Adalbert Jäger. Foto: Privat

Der Gedenkgottesdienst wurde auf Initiative zweier Nichten von Benedikt Roch organisiert. Foto: Privat

Temeswar - „Er war ein ehrlicher, fleißiger und loyaler Mensch, er hatte Humor und konnte auch fröhlich und lustig sein, wenn ihm danach war. Lieber Benny, wenn Du heute von dort oben auf uns schaust, dann sollst Du wissen, dass wir Dich sehr vermissen und auch immer vermissen werden.“ Mit diesen Worten schloss Dipl.-Ök. Alexandrina Paul, die Leiterin der Volkshochschule des Demokratischen Forums der Deutschen in Temeswar, ihre Rede innerhalb der Gedenkmesse für Dipl.-Ing. Benedikt Roch (1928 - 2017) ab. Der Gottesdienst in Memoriam Benedikt Roch fand am vergangenen Wochenende in der römisch-katholischen Kirche aus dem Temeswarer Stadtteil Fratelia statt, wo Verwandte und Freunde des ehemaligen Russlanddeportierten zusammenkamen, um seiner zu gedenken. Der Gedenkgottesdienst wurde auf Initiative zweier Nichten des Verstorbenen organisiert, die dafür aus Deutschland anreisten. Den musikalischen Rahmen gestaltete der Chor Temeswarer Liederkranz unter der Leitung von Dr. Arthur Funk.

„Als Rentner hat er sich in den letzten Jahren viel für seine ehemaligen Leidensgenossen, die Russlanddeportierten, eingesetzt. Er verwaltete verschiedene Hilfssendungen, Medikamente und andere Hilfsgüter, die seine ehemaligen Kollegen sowie Freunde und Verwandte aus Deutschland zusandten. Er verteilte diese an alle, die diese benötigten und half überall, wo er nur konnte. Benny, so wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, war ein äußerst begabter Mensch, hatte ein umfangreiches Allgemeinwissen und liebte Kunst und Musik“, erzählte Alexandrina Paul.


Benedikt Roch wurde mit 16 Jahren zur Zwangsarbeit in die ehemalige Sowjetunion verschleppt. Fast fünf Jahre verbrachte er im Kriwoj Rog, auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. Nach seiner Rückkehr studierte er Chemie und war als Universitätsassistent an der TU Politehnica und in der Lokalindustrie tätig. Er engagierte sich als Schriftführer im Verein der Ehemaligen Russlanddeportierten – durch seinen ehrenamtlichen Einsatz konnte vielen Menschen mit Medikamenten, die er aus Deutschland gespendet bekam, geholfen werden.