Kronstadt – Mit einer Pressekonferenz im Freien, am Rosenanger/Piaţa Enescu in Kronstadt/Braşov, leitete Bürgermeister George Scripcaru die offizielle Bewerbung der Stadt als Kulturhauptstadt 2021 ein: „Wir nehmen uns vor, durch dieses Projekt die vorhandene kulturelle Infrastruktur auszubauen, das vorhandene kulturelle Erbe zu bewahren und zu verwerten.“ Der Vizevorsitzender des Kreisrates Mihai Veştea kündigte auch die volle Unterstützung der Kreisverwaltung für die Bewerbung an, ebenso wie der Rektor der Transilvania-Universität, Ioan Abrudan. Konkrete Aussagen machte Valer Rus, Direktor des Museums „Casa Mureşenilor”, der auch eine Liste von sechs Grundsatz-Prinzipien vorstellte, über welche die Öffentlichkeit aufgerufen ist, ihre Meinung zu äußern: „Der Multikulturalismus der Stadt mit zehn Namen”; „Opera prima – das erste Buch, die erste Schule, die erste Grammatik der rumänischen Sprache, die erste Druckerpresse”; „Einheit in der Vielfalt der Kultur”; „Aus dem Mittelalterlichen ins Zeitgenössische – eine Neudefinierung der kulturellen Identität”; „Die Geschichten Kronstadts – eine neue Kulturgeografie”; „Wiederbelebung durch Kultur”. Stellungnahmen, Meinungen und Vorschläge sind erwünscht und können auf den schon geschalteten Internetseiten der unterstützenden Vereine und Behörden vorgebracht werden.
Abgabefrist der Bewerbung an den zuständigen Ausschuss im Kulturministerium ist der 10. Oktober dieses Jahres. Bis August 2016 wird dann von diesem Ausschuss ein Bewerber ausgewählt, dem vier Jahre lang Sondermittel zustehen werden, um sich auf die Veranstaltungen von 2021 vorzubereiten. Bis jetzt kündigten Temeswar/Timişoara, Jassy/Iaşi, Klausenburg/Cluj, Craiova, Arad, Großwardein/Oradea, Karlsburg/Alba Iulia, Sankt Georgen/Sfântu-Gheorghe und Bukarest ihre Kandidatur an. In einer nach der Pressekonferenz veröffentlichten Erklärung nahm Stadtrat Christian Macedonschi Stellung zu der Initiative: „Das Demokratische Forum wurde von dem Projekt für die Europäische Kulturhauptstadt 2021 ausgeschlossen. In der Eigenschaft als Stadtrat seitens des Lokalforums Kronstadt, aber auch als Promoter unserer Stadt auf europäischer Ebene und Mitglied des Institutes der Europäischen Regionen in Salzburg, stelle ich betrübt fest, dass keiner der offiziellen Vertreter des Deutschen Forums zu dem Auftakt der Bewerbungskampagne eingeladen wurde. In einer Stadt in welcher Multikulturalismus seit Jahrhunderten zuhause ist und in welcher die Minderheiten ein extrem reges Kulturleben haben, ist es unerlaubt, diese von solch einem Ereignis auszuschließen.“