Hermannstadt – Gespendet wurde die Stolzenburger Orgel im 18. Jahrhundert von der Kaiserin Maria Theresia, gefertigt hat sie Johannes Hahn in Hermannstadt/Sibiu. Auf dem Prospekt der Orgel sind die Bildnisse der Maria Theresia und ihres Sohnes Joseph II. dargestellt, ohne Perücken – was äußerst selten ist. „Das Gehäuse weist die typischen Merkmale aller Hahn-Orgeln auf. Über dem Unterbau stehen drei oktagonale Haupttürme, die durch kleine Spitztürme getrennt sind. In den Feldern stehen prachtvoll die Prospektpfeifen. Das aufwendig gestaltete Gehäuse mit den reichen Verzierungen ist grünlich marmoriert und vergoldet“, so wird sie vom Verein der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz beschrieben.
Weitgehend im Original erhalten, war sie zuletzt stark verschmutzt und unbespielbar. Seit Jahrzehnten wurden keine Wartungsarbeiten mehr durchgeführt. Bis auf ein ausgetauschtes Register ist sie im Original erhalten. Im 19. Jahrhundert wurde die Klaviatur um vier Tasten erweitert und die entsprechenden Pfeifen hinzugefügt. Vor einigen Monaten hatte der Verein die Initiative zur Instandsetzung übernommen. Durchgeführt wurden die Arbeiten von dem helvetische Orgelbauer Ferdinand Stemmer und seiner Mannschaft in Honigberg/Hărman. Am Sonntag, dem 14. August, um 11 Uhr, wird sie in einem ökumenischen Gottesdienst mit Abendmahl in der Evangelisch-Lutherischen Kirche zu Stolzenburg/Slimnic wieder eingeweiht. Nach dem gemeinsamen Mittagessen sowie einem Gang zur Burg und verschiedenen Ansprachen, wird es ab 17.30 Uhr zudem ein Konzert mit Orgel, Chor und Instrumentalisten unter Leitung von Brita Falch Leutert geben. Schon einen Tag zuvor, am Samstag, besteht die Möglichkeit die Orgel zu begutachten. Ab 15 Uhr gibt es Kaffee, siebenbürgische Kuchenspezialitäten und eine musikalische Untermalung. Präsentiert wird die Orgel von Musikwart Jürg Leutert und Orgelbauerin Barbara Dutli. Es folgen ein Gang zum Friedhof mit Kurzandacht und am Abend spielen Trio Saxones und singt Rodica Schieb im Innenhof der Burg.