Instandsetzung der Eisenbahnstrecke Karansebesch – Arad vor Beginn

Temeswarer Airport bekommt Anschluss an Schienennetz / Überführungen und Erweiterungen geplant

Temeswar (ADZ) – Verkehrsminister Sorin Grindeanu hat am Wochenende den Abschluss des ersten Vertrags zur umfassenden Instandsetzung und Modernisierung der Eisenbahnlinie Karansebesch/Caransebeș – Lugosch/Lugoj – Temeswar – Arad bekanntgegeben. Es handelt sich um die knapp 14 Kilometer lange Strecke zwischen dem Temeswarer Ostbahnhof in der Fabrikstadt und dem Rangierbahnhof Ronaț-Triaj, der größtenteils über Temeswarer Gebiet verläuft. Für 1,44 Milliarden Lei soll ein italienisches Baukonsortium (WeBuild SpA – Participazioni Italia SpA – Salcef SpA) in dreieinhalb Jahren die Strecke grundlegend erneuern, den Anschluss des Traian-Vuia-Flughafens an das Eisenbahnnetz sowie mehrere Überführungen im Temeswarer Stadtgebiet bauen und die gesamte Technik auf der Strecke erneuern. Einer umfangreichen Modernisierung soll auch der Temeswarer Hauptbahnhof in der Josefstadt unterzogen werden. Für die Finanzierung kommt die Europäische Union über den Nationalen Wiederaufbauplan auf.

Im Falle der anderen drei Abschnitte, nämlich Karansebesch – Lugosch, Lugosch – Temeswar Ost und Ronaț-Triaj – Arad, ist das Ausschreibungsverfahren bereits abgeschlossen, es müssen in Kürze die Verträge unterzeichnet werden. Das von WeBuild SpA angeführte Konsortium soll auch die Strecken Karansebesch – Lugosch und Ronaț-Triaj – Arad bauen, den Vertrag für die Instandsetzung des Abschnitts Lugosch – Temeswar Ost konnte das spanische Bauunternehmen FCC Construccion ans Land ziehen. Nach Abschluss des umfangreichen Investitionsvorhabens sollen die Züge zwischen Karansebesch und Arad mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern verkehren können.

Im Bereich der Temeswarer Eisenbahndirektion ist ferner die Sanierung und Erweiterung von insge-samt 20 Bahnhöfen und Haltestellen allein im Kreis Temesch vorgesehen. Neben dem Temeswarer Hauptbahnhof, dem Ostbahnhof und der Haltestelle Rona]-Triaj geht es um den Bahnhof von Lugosch und die Haltestellen von Sanktandres/Sânandrei, Kalatscha/Călacea, Orzydorf/Orțișoara, Jena, Chizătau, Tapia, Jabăr, Șuștra, Izvin, Ghiroda, Găvojdia, Belinț, Topolovățu Mare, Rekasch/Recaș und Remetea Mare. Im Kreis Karasch-Severin soll die Haltestelle von Sacu modernisiert werden. Die kühnsten Pläne beziehen sich auf den Temeswarer Hauptbahnhof, der unter anderem auch ein mehrstöckiges Parkhaus bekommen soll. Auf der Höhe der Iulius Town soll eine Haltestelle entstehen, die den Hauptbahnhof entlasten und den Bürgern einen Anschluss an den Flughafen direkt aus dem Stadtzentrum ermöglichen soll. Von der Eisenbahnlinie Temeswar – Radna soll bei Überland/Giarmata Vii ein neues Gleis direkt zum Flughafen gebaut werden, der Airport bekommt dann auch eine eigene Haltestelle.

Der Bau der Überführungen, die in Temeswar an den Kreuzungen der Heinrich-Baader-Straße mit der Demetriade-Straße und der Gheorghe-Adam-Straße mit der Avram-Imbroane-Straße im Osten der Stadt geplant sind, wird zu erheblichen Belastungen im Straßenverkehr führen, konkrete Details müssen noch ausgearbeitet und sollen spätestens im Frühjahr bekanntgegeben werden.

Für die Instandsetzung der gesamten Infrastruktur auf der insgesamt 162 Kilometer langen Eisenbahnstrecke zwischen Karansebesch und Arad stellt die Europäische Union insgesamt 6,7 Milliarden Lei zur Verfügung, es handelt sich um eines der teuersten Infrastrukturprojekte, die über den Nationalen Wiederaufbauplan PNRR finanziert werden müssen. Da die im PNRR vereinbarten Fristen relativ kurz sind, scheinen sich auch die zuständigen Behörden, allen voran das Verkehrsministerium, mit den Verfahren etwas beeilt zu haben. Auf dem Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Temeswar Ost und Ronaț-Triaj sollen in den kommenden 6 Monaten die Entwürfe erarbeitet werden, im Frühjahr müssen die Bauarbeiten dann beginnen.