Intensivstationen in Klausenburg erreichen ihre Kapazitätsgrenzen

Immer mehr Covid-19-Patienten werden zu spät mit schweren Verläufen eingeliefert

Klausenburg – In Klausenburg/Cluj-Napoca geraten die für die Behandlung von Covid-19-Patienten ausgewiesenen Intensivstationen zunehmend an ihre Kapazitätsgrenze, dies erklärte Präfekt Szilárd Tasnádi (UDMR) am Sonntag gegenüber „Monitorul Cluj“. „Ich kann nicht sagen, dass es eine Explosion an Fällen gibt, aber eine beständige Zunahme an Fällen gibt es im Landkreis. Die Mediziner kämpfen mit aller Kraft, um die Situation unter Kontrolle zu halten, aber die epidemiologische Situation sieht nicht gut aus.“

Bereits in der vergangenen Woche hatte Andreea Moldovan, Epidemiologin und Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, davon berichtet, dass im ganzen Land die Intensivstationen bereits am Rande der Überlastung sind. Im Landkreis Klausenburg/Cluj stehen insgesamt 65 Betten zur Intensivbehandlung zur Verfügung.

Besorgt sind die Mediziner über den Umstand, dass immer mehr Menschen erst sehr spät mit schweren Verläufen von Covid-19 im Krankenhaus erscheinen. Eine Erklärung ist, dass die betroffenen Personen aufgrund nicht erfolgter Tests versuchen, die Krankheit alleine durchzustehen. Auch gebe es immer mehr Menschen unter 35 Jahren, bei denen Covid-19 einen kritischen Verlauf annimmt. „Die mittleren und schweren Verläufe nehmen zu. Es gibt immer ernstere Formen, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern“, erklärte Mihai Moisescu, Epidemiologe und Leiter der Direktion für öffentliche Gesundheit (DSP) in Klausenburg.

„Es sind Patienten mit Sauerstoffmangel, sie bekommen keine Luft mehr und rufen einen Krankenwagen und die Krankenwagen fahren dann zwischen den Spitälern hin und her, weil es nirgends mehr freie Behandlungsplätze gibt“, erklärte ein Intensivmediziner gegenüber „G4Media“. „Es gibt die Abschnitte der Zwischentherapie, in denen nicht-invasive Eingriffe durchgeführt werden, aber viele benötigen eine mechanische Beatmung und dort gibt es keine Plätze mehr. Die Menschen verstehen nicht, was passiert, aber die nächste Phase wird die schwierigste Periode der Pandemie. Die Menschen kommen ungetestet ins Krankenhaus, wenn sie nicht mehr atmen können. Sie bevorzugen es, zu Hause zu bleiben und sich dort auszukurieren. Sie kommen dann erst sehr spät und mit schweren Formen bei uns an. Die Situation ist aktuell schlimmer als im April respektive Oktober/November und die Fälle nehmen weiter zu.“

Am Sonntag lag im Landkreis Klausenburg die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen in den vergangenen 14 Tagen pro 1000 Einwohner bei 3,53. In der Stadt Klausenburg lag der Wert am Sonnabend sogar bei 4,33. Laut Präfektur wurden in der vergangenen Woche im Durchschnitt täglich 1575 Corona-Tests durchgeführt.