Temeswar – Über El-friede Jelinek und Herta Müller als politische Autorinnen werden die Teilnehmer an dem interdisziplinären Symposium „Schreiben als Widerstand“ am 9. und 10. Juni in Temeswar diskutieren. Das Symposium wird von der Forschungsplattform „Elfriede Jelinek” und dem Elfriede-Jelinek-Forschungszentrum von der Universität Wien im Deutschen Staatstheater Temeswar organisiert.
Seit Frühjahr 2015 erarbeiten die Forschungsplattform Elfriede Jelinek und das Elfriede-Jelinek-Forschungszentrum in Zusammenarbeit mit rumänischen Universitäten und österreichisch-rumänischen Vermittlungsinstitutionen ein interkulturelles Projekt zu den beiden Literaturnobelpreisträgerinnen El-friede Jelinek und Herta Müller. Jelinek und Müller werden als politische Autorinnen besprochen, die sich mit Haltung und Engagement öffentlich positionieren und sich in ihren Werken mit Themen wie Diktatur, Totalitarismus und Repression auseinandersetzen – und dafür sanktioniert sowie als „Nestbeschmutzerinnen“ diffamiert wurden. Auch die Kontexte, die politischen Systeme in Österreich und in Rumänien und deren Entwicklung bis heute, sowie das Verhältnis zwischen diesen beiden Ländern stehen zur Diskussion.
Bereits zwei Symposien sind bisher veranstaltet worden, das erste fand im Mai vergangenen Jahres in Bukarest, das zweite im November 2015 in Wien statt. Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten beiden Tagungen werden im Rahmen des Symposiums in Temeswar die öffentlichen politischen Positionierungen von Jelinek und Müller thematisiert. Es sollen auch Arbeiten am Theater diskutiert werden, die derzeit an zentralen Bühnen im deutschsprachigen Raum und in Rumänien zu sehen sind. Darüber hinaus präsentieren rumänische Studierende performative Umsetzungen von politischen Essays der beiden Autorinnen.
An dem Symposium, das als interkultureller Dialog angelegt ist, nehmen Experten aus Österreich und Rumänien teil.