Temeswar - Starke Regenfälle und die Schneeschmelze haben zu einer Überflutung im Kreis Temesch geführt. Davon sind Wasserwerke und andere Infrastruktureinrichtungen betroffen worden. Vor allem die Trinkwasserversorgung ist in der Gegend zusammengebrochen. Rumänien hat ein Hilfeersuchen an die Bundesrepublik Deutschland und an die Europäische Union gestellt. Feuerwehr und Katastrophenschutz-Teams aus Rumänien, Frankreich, Österreich und Deutschland wurden nach Westrumänien geschickt und tun ihr Bestes, um der Bevölkerung entgegenzukommen. Dabei geben sie den rumänischen Institutionen und Behörden Zeit, diese Anlagen zu reparieren, während das Wasser aufbereitet wird und damit die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden kann. So lautete das Szenario einer Übung, die vor kurzem in unmittelbarer Nähe von Temeswar stattgefunden hat. Rund 500 Feuerwehrleute und Freiwillige beteiligten sich an „Euromodex“, einer grenzüberschreitenden Übung des europäischen Katastrophenschutzes.
Die Basecamps wurden in der Temeswarer Nachbarortschaft Ghiroda gesetzt. Drei Tage lang wurde hier intensiv gearbeitet – alles als Teil eines grenzüberschreitenden EU-Projekts. Auch die deutsche Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) hat eine Einheit für die Wasseraufbereitung innerhalb dieses Verfahrens entsendet. „Unsere Aufgabe innerhalb dieser Übung ist die Bereitstellung von Trinkwasser – das haben wir mit zwei Wasseraufbereitungsanlagen umgesetzt, die pro Stunde 5000 Liter Trinkwasser erzeugen können, d.h. anhand der zwei Anlagen werden 10.000 Liter Trinkwasser pro Stunde bereitgestellt“, sagte Burkhard Aehlich, Verbindungsoffizier, der die Verbindung zwischen dem deutschen THW-Team und dem gemeinsamen Lage- und Einsatzzentrum sicherte.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union im Katastrophenschutzverfahren ist perfekt, lässt der THW-Verbindungsoffizier Aehlich wissen. „So zum Beispiel haben wir, die Deutschen, unser Camp direkt neben den Kameraden aus Österreich aufgebaut, d.h. wir benutzen dort gemeinsame Einrichtungen. Sie bekommen von uns Wasser fürs Duschen und für andere Bereiche und wir können bei ihnen essen gehen“, setzte Burkhard Aehlich fort.
Das Team für Katastrophenschutz aus Österreich bestand aus Feuerwehrleuten aus den Bundesländern Salzburg und Niederösterreich. „Es sind 65 Leute mit 20 Fahrzeugen und zehn Anhängern und Containern nach Temeswar gekommen. Bisher haben wir 7 Millionen Liter Wasser gepumpt, das dann vom deutschen Team aufgearbeitet wurde“, sagte Peter Zach, Assistent-Teamleader der Einsatzleitung Feuerwehr und Katastrophenschutz Austria. Dies war der erste Einsatz dieser Art für das österreichische Team außerhalb von Österreich, ließ Peter Zach wissen.
An der Übung in Temeswar nahmen auch zahlreiche Institutionen vor Ort teil, darunter das Katastrophenschutzamt ISU Banat, die Polizeibehörde, das Temescher Rote Kreuz und die Gesellschaft für Siedlungswasserwirtschaft „Aquatim“. Auch der Generalinspektor des rumänischen Katastrophenschutzes Marian Dragne und Raed Arafat, der Chef der Behörde für Notstandssituationen ISU, waren beteiligt und hoben die Bedeutung dieser Übung in und für Rumänien hervor. „Durch solche Übungen sehen wir, wie die Zusammenarbeit in Notsituationen unter Einsatzteams aus verschiedenen Ländern verlaufen kann. Rumänien soll nicht nur das Land sein, das Hilfe beantragt, sondern will und muss auch ein Land sein, das Hilfe bereitstellt“, unterstrich der ISU-Chef Raed Arafat in Temeswar.