Interreg-IPA-Programm mit Serbien steht

Jetzt muss Brüssel die angeforderten 87,7 Millionen Euro genehmigen

Temeswar/Reschitza - Laut einer Mitteilung der Regionalen Entwicklungsagentur ADR Vest ist dieser Tage das Programm der grenzüberschreitenden Entwicklungsmaßnahmen der EU-Haushaltsperiode 2021-2027 (Interreg IPA Rumänien – Serbien, 2021-2027) an die Europäische Kommission nach Brüssel gesandt worden. Das Programm bietet Finanzierungschancen für die Grenzkreise Rumäniens zu Serbien (Temesch, Karasch-Severin und Mehedin]i) sowie für die serbischen Distrikte Nord-, Zentral- und Südbanat (Severno Banatski, Srednje Banatski, Juzno Banatski) und die südlich der Donau bis jenseits des Raums des Eisernen Tors gelegenen Distrikte Branicesvki, Borski und Podunavski.

Vorläufig erwartet man bei ADR Vest – als EU-Mitglied ist Rumänien in diesen grenzüberschreitenden Vorhaben Projektleader – das Signal zum Start des ersten Appells. Finanziert werden Projekte im Bereich des Umweltschutzes und der Anpassung an die Klimaveränderungen, des Gesundheits- und Bildungswesens sowie des Managements des Grenzschutzes. Die Finanzierung besteht aus der Zurverfügungstellung von 85 Prozent der Kosten der rumänischen Vorhaben durch die „EU-Instrumente für die Unterstützung in der Vorbeitrittsphase (IPA III), 13 Prozent Kostenzuschuss des Staates (Bukarest, Ministerium für Entwicklung, Öffentliche Arbeiten und Verwaltung, MDLPA) und zwei Prozent Eigenbeitrag der lokalen oder regionalen Nutznießer des Vorhabens. Im Falle der serbischen Partner vergütet die EU ebenfalls 85 Prozent der Projektkosten, die restlichen 15 Prozent muss der Antragsteller selber aufbringen.

Selbst wenn das Interesse Serbiens an einem EU-Beitritt seit der Präsidentschaft des nationalistischen Zwei-Meter-Manns Alexandar Vucic merklich abgekühlt ist, gibt es im Grenzbereich zu Rumänien (die nach dem ersten Weltkrieg gezogene Grenze zwischen dem damaligen Königreich von Großrumänien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen ging mitten durchs Banat) nach wie vor starkes Interesse an einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Die Vorbereitungsarbeiten für IPA III hatten beim MDLPA 2019 begonnen.