Temeswar – Wer am vergangenen Sonntag einer rumänisch-orthodoxen Messe in Temeswar/Timişoara beiwohnen wollte, musste in die Kathedrale gehen. Die Inthronisationsmesse des neuen Banater Metropoliten Ioan Selejan sollte die einzige Messe an diesem Sonntag sein. Das Ergebnis war, dass die ohnehin an Sonntagen volle Kathedrale im Stadtzentrum nun proppenvoll war. Von den draußen aufgestellten großen Bildschirmen, auf denen man die Messe sehr gut verfolgen konnte, machten bei minus vier Grad Celsius und Schnee allerdings die wenigsten Gebrauch. Die Messe wurde vom Patriarchen Daniel zelebriert, der von der Bedeutung des Zelebrierens der Gottesdienste im vollen Format und von der Rolle der Klöster sprach. Der gebürtige Banater unterstrich auch, dass Temeswar eine Brückenfunktion zwischen Rumänien und Europa zukommt.
An der Inthronisationsmesse haben mehrere Metropoliten aus ganz Rumänien sowie Parlamentarier und Vertreter der Regionalverwaltung und der Regierung teilgenommen.
In der Kathedrale war auch eine Delegation von Gläubigen aus Harghita und Covasna anwesend. Der neue Banater Metropolit Ioan Selejan folgt dem in dieser Region sehr beliebten Metropoliten Dr. Nicolae Corneanu, der im Herbst verstorben ist. Metropolit Ioan Selejan wurde am 16. November 1951 in Pietrani, Kreis Bihor geboren und hat 1976 die Fakultät für Installationen und Automatisierungen in Bukarest absolviert. Zehn Jahre später absolvierte er das Theologische Seminar in Craiova und 1990 die Theologische Fakultät in Hermannstadt/Sibiu. Im selben Jahr wurde er als Pfarrer vereidigt und war zunächst Abt des Klosters Lainici. Ab 1994 bekleidete er das Amt des Bischofs von Harghita und Covasna, bis er vor kurzem von der Heiligen Synode zum Metropoliten des Banats gewählt wurde. Nach der Heiligen Messe am Sonntag erhielt der Patriarch Daniel, das Oberhaupt der rumänisch-orthodoxen Kirche, den Titel eines Ehrenbürgers des Kreises Temesch.