Temeswar - Ioan Holender, der in Temeswar/Timişoara gebürtige langjährige Direktor der Wiener Staatsoper, wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Temescher Zweigstelle der Rumänischen Akademie als Ehrenmitglied dieser Institution vorgeschlagen. Im Rahmen einer doppelten Buchvorstellung- Ioan Holender präsentierte seine beiden autobiographischen Bücher „Ioan Holender von Wien nach Temeswar“ und „Ioan Holender, Gesagtes, Erlebtes, Erwünschtes“, in rumänischer Sprache erschienen - kündigte Ion Paul Otiman, Sekretär der Temescher Zweigstelle, die Vorbereitung der Ernennungsprozedur an.
Ioan Holender wurde 1935 in Temeswar in einer bekannten Unternehmerfamilie (Marmeladen-,Essigfabrik) geboren. Der Student der Technischen Hochschule Temeswar wurde wegen der Teilnahme am Studentenaufstand 1956 in Temeswar exmatrikuliert. Er war darauf kurz als Tennistrainer und Regieassistent tätig. Nach seiner Auswanderung 1959 nach Wien studierte er dort Gesang, wurde nach Abschluss Opern- und Konzertsänger. Als Theateragent avancierte er zum Generalsekretär und 1992 zum Direktor der Wiener Staatsoper. Vier Jahre lang leitete er auch die Volksoper Wien. Sein überaus erfolgreiches Wirken verlieh der Wiener Staatsoper einen besonderen Aufschwung und internationales Renommee. Seine Amtszeit wurde bis 2010 dreimal verlängert, somit gilt Holender als Direktor mit der längsten Amtszeit seit 1869, seit Bestehen des Hauses.
Holender erhielt zahlreiche österreichische, rumänische und europäische Auszeichnungen und Ehrungen u.a. die Ehrenbürgerschaft der Stadt Temeswar, die Ehrendoktorwürde der Uni Temeswar, Bukarest und Klausenburg/Cluj-Napoca, etliche Orden und Ehrungen für die Verdienste um die Republik Österreich und Wien (Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2002, Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, 2010), Auszeichnungen für seine kulturellen Verdienste europaweit (Commendatore des Verdienstordens der Italienischen Republik,2004, Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland,2011).