Dresden - Der mit 5000 Euro dotierte Dresdener Chamisso-Preis für deutschsprachige Migrationsliteratur geht dieses Jahr an die aus Hermannstadt/Sibiu stammende Schriftstellerin Iris Wolff (46) für ihren Roman „Unschärfe der Welt“ (2020). Dieser stand ebenfalls auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und ist 2022 auch in rumänischer Übersetzung, unter dem Titel „Lumea estompată“, im Verlag Lebăda Neagră erschienen.
Der Chamisso-Preis Dresden wurde 2017 neu, zunächst in Hellerau, gestiftet und von dem gemeinnützigen Verein Bildung und Gesellschaft e.V. in Dresden gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Künste verliehen, in Zusammenarbeit mit dem Forum Tiberius in Dresden und der Internationalen Chamisso-Gesellschaft Berlin.
Seit diesem Jahr ist der Preis auch mit einer 4000 Euro dotierten Poetikdozentur verbunden. Die beiden Vorlesungen mit Iris Wolff finden am 27. und am 29. November in der Sächsischen Akademie der Künste statt. Begleitet wird die Dozentur unter dem Titel „Einladung ins Ungewisse“ von dem Schriftsteller und Theologen Christian Lehnert.
Mit dem Chamisso-Preis werden Autorinnen und Autoren, die ihre je persönliche migrantische Erfahrung eines Sprach- oder Kulturwechsels in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur einbringen, ausgezeichnet.
Iris Wolff ist mit acht Jahren zusammen mit ihren Eltern nach Deutschland ausgewandert und studierte Germanistik, Religionswissenschaft sowie Grafik und Malerei in Marburg. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau und erhielt für ihr erstes Werk, den Roman „Halber Stein“, 2014 den Ernst-Habermann-Preis.