Reschitza - Dr. Cosmin Librimir, den Kreisratschef Romeo Dunca – bis zu einer regulären Ernennungsmöglichkeit aufgrund eines Besetzungswettbewerbs – mit der Leitung des Notfallkrankenhauses Karasch-Severin in Reschitza (SJUR) betraut hat, nachdem er die bisherige Leiterin, Dr. rer. oec. Alina Stancovici, ihres Amtes wegen Nichterfüllung ihrer Dienstaufgaben enthoben hatte, unterstrich in einer ersten Stellungnahme, dass es auch jetzt keinerlei Sicherheitsgarantie geben könne, dass sich im SJUR alles zum Besten wendet.
Er sei sich bewusst, dass seine Mission keineswegs eine leichte sei, sagte Dr. Librimir, doch er vertraue auf seine Kollegen und setze nach wie vor auf die „Unterstützung der lokalen und der Behörden des Landeskreises“. Dr. Librimir dürfte einer der wenigen Angestellten des Kreiskrankenhauses sein, der einigermaßen Einblick hat in die Dinge, die beim Kreisspital laufen: er war seit November 2021 „director medical“, medizinischer Leiter des Hauses. Von dieser Position aus wurde er Krankenhausmanager, ad Interim. Grund für die Absetzung von Dr. Stancovici (eine immerhin mit Wirtschaftsfragen vertraute Person) und die Einsetzung von Dr. Librimir (dem der Ruf eines guten Arztes vorauseilt, von dem man aber nichts Relevantes über seine Managerqualitäten weiß) waren die stetig wachsenden Schulden des Krankenhauses, die eigentlich von chronischer Unterfinanzierung und der Verweigerung eines Schuldenschnitts kommen, den Dr. Stancovici zu Beginn ihres Mandats gefordert hatte.
Dr. Librimir scheint sich der Kompliziertheit seiner Mission bewusst zu sein: „Mit dieser Funktion trete ich ins Krankenhaus sowohl mit dem Schwur des Hippokrates ein, denn nun verantworte ich nicht mehr bloß für die Patienten, die ich als Arzt betreue, sondern auch als Manager, der für alle – Patienten und medizinisches Team – Verantwortung trägt. Dass ich kein Herrgott bin, weiß ich, aber ich werde versuchen, alles in meiner Macht Stehende zu versuchen, um das Krankenhaus auf Schwimmlinie zu bringen. (...) Meine Kollegen haben mir sofort nach der Ernennung ihre Unterstützung zugesagt – auch einige, die ich nicht einmal kannte. (...) Ich setze also auf Zusammenarbeit, auf gute Kommunikation, denn nur gemeinsam können wir der Probleme Herr werden. Zusammenarbeit und Verständnis habe ich bisher auch in der Präfektur, im Kreisrat, im Stadtrat gefunden, aber auch bei der Krankenversicherungskasse und der Direktion für öffentliche Gesundheit, DSP. Für Ratschläge und Tipps, egal von wem, bin ich immer offen. Zum Meister der Worte will ich nicht werden, wohl aber zu einem Lehrling, der Dauerhaftes aufbaut. Keiner ist als Gelehrter und Alleskönner geboren.“
Gefragt, wie sich seine Manager- und Arzttätigkeit in Reschitza mit seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter am Medizinischen Institut „Victor Babeș“ in Temeswar verträgt, antwortete Dr. Cosmin Librimir: „Stimmt, ich habe die Ehre, auch in Temeswar zu unterrichten. Ich habe immerhin jahrzehntelange Erfahrung als behandelnder Arzt und habe etwas weiterzugeben. Und als Lehrkraft muss man sich ständig weiterbilden, was mir im Beruf zugute kommt. Ich arbeite also auch in dieser Hinsicht an mir. Aber mich dafür irgendwie zu beneiden? Dafür gibt es keinen Grund.“