Iulia Motoc übernimmt Lehrstuhl in Temeswar

Temeswar (ADZ) – Die in Temeswar geborene Juristin und derzeitige Richterin am Internationalen Strafgerichtshof, Iulia Motoc, ist seit Anfang dieser Woche Inhaberin eines Lehrstuhls an der Rechtsfakultät der West-Universität Temeswar. Motoc, die zuvor einen Lehrstuhl an der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität Bukarest innehatte, entschloss sich für eine Professorenstelle an der West-Universität Temeswar, was sie ihrer guten Beziehung zum Lehrkörper der dortigen Rechtsfakultät zuschreibt, erklärte Professor Dr. Lucian Bercea, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Motoc wird auch weiterhin als Richterin am Internationalen Strafgerichtshof tätig sein. In Temeswar wird sie sowohl an der 2023 gegründeten zweisprachigen Abteilung für Völker- und Europarecht als auch im englischsprachigen Masterstudiengang für Europarecht lehren. Iulia Motoc erläuterte, dass sie diesen Schritt unternommen habe, weil Temeswar die stärkste und beste Schule für Völker- und Europarecht in Rumänien besitzt, die in den 1990er Jahren von dem emeritierten Professor Valentin Constantin gegründet wurde. Diese Institution hat ein Rechtsverständnis entwickelt, das das Recht in seinen politischen und philosophischen Zusammenhängen betrachtet. Zudem habe der Temeswarer Lehrkörper international anerkannte Erfolge in diesen Bereichen erzielt. Iulia Motoc war zunächst, nach ihrer Nominierung durch Staatspräsident Traian B˛sescu, Richterin am Verfassungsgericht in Bukarest, anschließend gehörte sie dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg an. Im Jahr 2023 wurde sie von der rumänischen Regierung zur Richterin am Internationalen Strafgerichtshof ernannt. Motoc ist 57 Jahre alt und war Gastprofessorin an mehreren ausländischen Universitäten.