Bukarest/Reschitza - In einem Kommuniqué des Generalinspektorats für Katastrophenschutz, IGSU Bukarest, heißt es: „892 Flächenfeuer sind bisher rumänienweit gelegt worden, wobei tausende Hektar Wiesen und Weiden abgefackelt wurden. Die meisten unkontrollierten Feuer sind in den Verwaltungskreisen Argeş, Karasch-Severin, Prahova, Hermannstadt/Sibiu, Suceava und Temesch gelegt worden, mit dem Hintergrund der Säuberungen von Alt- und Trockenvegetation, die in diesen Wochen durchgeführt werden.” Dazu drei Bemerkungen: Nachfragen haben ergeben, dass die hier angeführten sechs am stärksten von den Abfackelungen betroffenen Verwaltungskreise in der Reihenfolge der Zahl der gelegten Brände und der Größe der abgebrannten Flächen angeführt sind, andrerseits gehören diese sechs Verwaltungskreise zu jenen, wo gegenwärtig die größten Schafherden gehalten werden und drittens liegen sie großteils in der Spitzengruppe, was die EU-Flächenprämien angeht, die für „sauber” gehaltene Weiden und Wiesen durch die EU-Zahlstelle APIA ausgezahlt werden.
Elena Tarla, die Sprecherin des Katastrophenschutzes ISU „Semenic”, der für Karasch-Severin/das Banater Bergland zuständig ist, gibt zu, dass die aus dem Banater Bergland ans Generalinspektorat nach Bukarest weitergeleiteten Aktualisierungen der Brandberichte vom 5. März stammen, dass also die auch von Mediafax zitierten Daten des IGSU bei weitem nicht aktuell sein können. Damals, am 5. März, hatte ISU „Semenic” 151 Flächenbrände nach Bukarest gemeldet, die seit Jahresbeginn gelegt waren. Den gesamten März über loderten Brände im Banater Bergland auf. Erst seit Anfang April geht deren Zahl zurück: am Wochenende des 8.-9.April wurde bloß eine Brandstiftung, bei Prigor im Almascher Tal, verzeichnet. Wer dieser Tage durch das Banater Bergland reist, wird fast ausschließlich schwarze Hügel sehen, so weit das Auge reicht. Logisch: die Flächenbrände gehen zahlenmäßig zurück, weil kaum noch etwas abzubrennen ist.
IGSU hat die Geldstrafen angehoben, die für gelegte und unüberwachte (sowie nicht vorher in den Rathäusern und beim Brandschutz angemeldete und genehmigte) Brände zu begleichen sind: „Die Übertretung der rechtlichen Vorschriften bezüglich gelegter Vegetationsbrände führt zu Strafgeldzahlungen zwischen 3000 und 6000 Lei für natürliche Personen und von 25.000 bis 50.000 Lei für Rechtspersonen.” Das große Problem dabei ist nur, die Brandstifter und –leger auch zu erwischen. Gefragt, ob in diesem Jahr im Banater Bergland, als die Flächenfeuer wüteten wie selten zuvor, ein Brandleger erwischt und bestraft wurde, konnte uns niemand beim Namen genannt werden. Bevor jedoch weitere gesetzliche Bestimmungen festgelegt werden, sollte folgendes geklärt werden. Dass nämlich jeder für das verantwortlich ist, was auf seinem Grundstück passiert. Also, dass jeder auch die Verantwortung für das Feuer zu übernehmen hat, das beispielsweise der Wind auf sein Grundstück treibt, auch wenn er dies nicht selbst gelegt hat und das betrifft die überwiegende Mehrheit der Brände, die außer Kontrolle geraten. Aber vor der Anwendung dieser Bestimmung ist man bislang zurückgeschreckt.