Jahrestreffen der deutschen Minderheit aus dem Landeskreis Bacîu

Dora und Eva tanzen zu „Rosamunde“. Foto: der Verfasser

Bacău - Am letzten Samstag feierte die deutsche Minderheit aus dem Landeskreis Bacău das jährliche Treffen in einer fast schon zu gut besuchten Veranstaltung des Zentrumsforums Bacau.
Wie jedes Jahr waren die Vertreter der Ortsforen des Landeskreises Moinești (Karl Britz), Onești (Günter Buchholzer) und Buhu{i (Alfred Geib) eingeladen.

Auch die Vertreter der anderen Minderheiten und offizieller Stellen waren dabei.

Die sehr gut besuchte Kulturveranstaltung wurde von der vor Kurzem neugewählten Vorsitzenden Mihaela Brunhuber eröffnet. Nach der Begrüßung der Gäste lud sie Ilie Birzu, den Vertreter des Kreisrates Bacău zu einem kurzem Grußwort, in dem er an die seit Jahrzehnten stattfindenden gemeinsamen Aktivitäten mit kulturellem Austausch der Kreisverwaltung mit dem Bac˛uer Zentrumsforum erinnerte.

Danach erzählte Mihaela Brunhuber von Osterbräuchen aus den verschiedenen deutschsprachigen Regionen in Europa.

Den kulturellen Teil eröffnete die Tanzgruppe „Kleine Tänzerinnen“ unter der Leitung von Simona Baicu mit ihren Choreografien „Glockenspiel“ und einem „Siebenschritt“. Mihaela Brunhuber erklärte in der Ankündigung ausführlich die Geschichte der Darbietungen, die sich an mechanischen Figurentänzen deutscher Glockenspiele orientiert und dem deutschen Volkstanz „Siebenschritt“.

Mihaela Brunhuber stellte dem Publikum die hochbegabte Schülerin des Bacăuer Kunstkollegiums „George Apostu“ Miruna Godoci, Olympiapreisträgerin der nationalen Olympiade für Schlaginstrumente (Marimba und Schlagzeug) vor, die auf dem Piano ein Stück aus den „Liedern ohne Worte“ des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy vortrug.

Iosif Bialy, der gerade seinen 90. Geburtstag feierte, stellte sein neues Buch „Dokumentarzusammenstellung“ vor, in dem er für die Leser unter anderem einen Überblick über den Beitrag deutscher Ingenieurskunst zur Weltwissenschaft gibt.
Nach einer kurzen Pause leitete die Präsidentin in den zweiten Teil des Kulturprogramms ein, der auf den Muttertag hinwies, der in diesem Jahr nicht in einer eigenen Veranstaltung des Forums gefeiert wird.
Die Anwältin, Sängerin und Gitarristin Doina Boana folgte mit wunderbaren Gesangsinterpretationen und wurde mit tosendem Applaus belohnt.

Um den Müttern einen kleinen Ausgleich für die fehlende Muttertagszusammenkunft zu geben, verteilten die Kleinsten des Forums kleine Blumensträußchen.

Der ehemalige Vorsitzende des Forums Mihai Todasca und Prof. Doru Sascau begleiteten die Besucher mit Volksliedvorträgen durch den kulinarischen Teil des Nachmittags. Zum Abschluss gab Mihai Todasca seinen Evergreen „Rosamunde“ zum Besten. Das Publikum sang mit und sogar die jüngsten schwangen das Tanzbein.

Im Juni plant das Zentrum Forum Bacău eine Veranstaltung, die sich im Besonderen an die Kinder und Jugendlichen wendet, um das Bewusstsein für die Minderheitenkultur wach zu halten und den Dialog zwischen Jung und Alt zu Minderheitenthemen zu unterstützen.
Aktuelles und Erinnerungen werden bisher in der Facebookgruppe „forumbacau“ ausgetauscht, es wird jedoch gerade an der Einrichtung der Website www.forumbacau.ro gearbeitet, auf der Erinnerungen an vergangene Veranstaltungen chronologisch archiviert werden sollen.

In den Gesprächen nach dem offiziellen Teil wurden aktuelle minderheitenpolitische Themen diskutiert. Dabei kamen auch die Themen Vertreibung und Krieg und die Lage der Minderheiten in unserem Nachbarland Ukraine zur Sprache. Dabei wurde oft der Mangel an diplomatischen Verhandlungen durch die Länder in der EU bemerkt. Ein Mitglied des Forums bemerkte dabei, dass Frieden immer durch Verhandlungen erreicht wurde, während Waffenlieferungen immer mehr Tote und Verletzte für alle Konfliktparteien bedeuten.
Die Mitglieder und Gäste freuten sich über den gelungenen Nachmittag des Forums in Bac˛u, der im Restaurant „Umbrella“ am „Parcul Trandafirilor“ stattfand. Gerade die Älteren bemerkten die gute Erreichbarkeit des Veranstaltungsortes.