Hermannstadt – Ab Donnerstag und bis Sonntag erleben die rumänischen Fans des Jazz und nicht nur vier Festtage der Musikrichtung. In Hermannstadt/Sibiu werden zurzeit die letzten Vorbereitungen getroffen, darunter der baldige Aufbau der Bühne am Kleinen Ring/Piaţa Mică, auf der internationale Jazzkünstler konzertieren werden: De La Purrisima und ihre spanische Band, die Kubanerin Yilian Canizares, die Syrer der Mozayek Band, insgesamt 120 Künstler aus 17 Ländern.
Live-Konzerte bestreiten auch die rumänischen Musiker von Accord Vibes, Peter Sarosi & Azara, Irina Popa, DJazz & Happy Sins und das bereits bekannte Sextett Jazzapella. Die Konzerte der Rumänen sind Teil eines Pilotprojekts der Stiftung Sibiu Jazz Festival, „Romanian Jazz Meeting“. Das in Rumänien einzigartige Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, rumänische Jazzmusiker international zu fördern durch die größte europäische Jazz-Plattform „Europe Jazz Network“. Die rumänischen Jazzmusiker werden in der Eröffnung der Konzerte der internationalen Musiker auftreten, sowohl Donnerstag, den 18. Mai, als auch Freitag, den 19. Mai. Das Projekt „Romanian Jazz Meeting“ ist das einzige Projekt dieser Art in Europa, das Live übertragen wird, sowohl auf der Homepage des Veranstalters www.sibiujazz.eu, als u.a. auch auf den sozialen Netzwerken.
Abgesehen von den Konzerten am Kleinen Ring, wo jeden Tag ab 19 Uhr Jazz-Akkorde mit orientalischen, lateinamerikanischen und Blues-Einflüssen erklingen werden, gibt es für die Touristen und die Hermannstädter zugleich auch tagsüber einige Angebote. Die Festivalsveranstalter haben einen touristischen und einen kulturellen Stadtrundgang konzipiert für alle Jazzliebhaber, die in der siebenbürgischen Stadt den Jazz feiern wollen. So können die Kunstliebhaber den Ratsturm besuchen, der eine Fotoausstellung von Tibor Jakab beherbergt. Die im Rahmen des Projektes „Focus Jazz“ eröffnete Ausstellung ist, unter dem Titel „Jazz Body Sounds“, als Loblied auf den Jazz und die weibliche Form gedacht, dargestellt von dem in New York ausgebildeten rumänischen Fotografen. Teil des Projektes „Focus Jazz“ ist auch die Ausstellung „Jazz – Seele und Form“, in der UAP-Galerie am Großen Ring/Piaţa Mare 12. Die 19 Kleinplastiken des Hermannstädter Bildhauers Eugen Petri veranschaulichen die Gefühle der Jazz-Instrumentalisten während der Konzerte. Von den Kunstkritikern als Erbe von Constantin Brâncuşi gefeiert, hat Eugen Petri seine Leidenschaft für den Jazz in ein starres, aber formbares Material, die Bronze, gebannt und die Stimmung der Jazzmusik eingefangen. Ebenfalls unter dem Motto „Focus Jazz“ ist auch eine zweite Ausstellung in der UAP- Galerie eröffnet worden. Es handelt sich um die Ausstellung mit Jazz-Plakaten des Grafikers Stefan Orth. Als Jazzliebhaber hat Stefan Orth in den 70er Jahren die Plakate des Jazzfestivals gestaltet. Die diesjährige Ausstellung führt die Jazzliebhaber durch die fast 50-jährige Geschichte des Festivals und zeigt die grafischen Darstellungen, die im Laufe von vier Jahrzehnten für das Event geworben haben.