Hermannstadt - Ein Wettbewerb mit einem einzigen Kandidaten kann nicht von Qualität sein, es braucht derer mehr, damit der Wettkampf interessant wird, meinte Klaus Johannis am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Journalisten hatten ihn nach der Meinung zu den widersprüchlichen Äußerungen von Vertretern des Oppositionsbündnisses USL betreffend das Aufstellen eines Kandidaten für die Bürgermeisterwahlen befragt.
Hermannstadts Bürgermeister, gleichzeitig der Vorsitzende des DFDR, zeigte sich besorgt, dass sich die Politiker nicht einig werden, denn so wie die politische Klasse jetzt handelt, so werde es dann auch in der Verwaltung der Stadt zugehen. Die USL-Politiker hatten ursprünglich mitgeteilt, sie werden Johannis unterstützen, danach jedoch, sie würden Umfragen machen und Gespräche führen um einen Kandidaten zu finden. Das sei alles in Ordnung, aber wenn die Debatte bis nach den Wahlen dauert, ist das weniger gut.
Johannis teilte mit, Vizebürgermeister Virgil Popa (PNL) eine Kandidatur empfohlen zu haben. Auch habe er ihn zu einem Gespräch gebeten im Bemühen zu verstehen, was in der USL tatsächlich geschieht, denn aus den veröffentlichten Stellungnahmen sei er nicht schlau geworden. Bei der Pressekonferenz anwesend sagte Popa, laut Vereinbarung der USL komme es der Konservativen Partei zu, den Bürgermeisterkandidaten zu stellen, in einer von der PSD in Auftrag gegebenen Umfrage allerdings erziele er – nach Johannis, der rund 75 Prozent der Wahlabsichten vereint – die meisten Stimmen. Er habe sich noch nicht entschieden, ob er gegen Johannis antreten werde, sagte Popa. Sein gutes Abschneiden in der Umfrage führte Popa auf die Sichtbarkeit zurück, die er in fünf Jahren Arbeit in der Verwaltung erlangt habe.
Die PDL gab vergangene Woche bekannt, sie habe drei Kandidaten – Präfekt Horaţiu Răcuciu, Stadträtin Mariana Brunchea und den Arzt Mircea Şteţiu – aus deren Reihe auf Grund einer Umfrage der Gegenkandidat für Klaus Johannis bestimmt wird. Johannis, seit 2000 Bürgermeister, hatte 2004 und 2008 jeweils im ersten Wahlgang den landesweit höchsten Prozentsatz an Wählerstimmen in Ortschaften mit über 150.000 Einwohnern erhalten.