Hermannstadt - Im Jahr 2008 wurden unerwartet auf dem Dachboden eines Hauses in Michelsberg/Cisnădioara ein beeindruckender fotografischer Nachlass des berühmten Bruderpaares Josef und Emil Fischer gefunden. Der Nachlass wurde im Rahmen des Projekts: „Erschließung und Präsentation des Gebr.-E.-und-J. Fischer-Ateliernachlasses“, welches von der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung finanziert wurde, im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien verzeichnet und digitalisiert.
Der Hauptteil des Nachlasses, dieser umfasst über 12.000 fotografische Objekte, umfasst hauptsächlich Bilder von Josef Fischer (1898 – 1985), aber auch Bilder von Oskar Pastior sen.
Der in Rustschuk in Bulgarien geborene Josef Fischer gilt als einer der berühmtesten siebenbürgischen Fotografen, welcher in seinen Bildern die Vielseitigkeit Siebenbürgens festhielt und verewigte. Das Atelier, welches er mit seinem Bruder Emil in der Heltauergasse / Str. Nicolae Bâlcescu in Hermannstadt/Sibiu betrieb, war das erste seiner Art in Siebenbürgen. „Das Atelier Emil Fischer war zweifellos das größte und am besten organisierte Hermannstädter Fotoatelier im 20. Jahrhundert. Selbst in kommunistischer Zeit beschäftigte es noch jahrelang 12 bis 14 Mitarbeiter – vom Geschäftsleiter und Operateur über die Positiv- und Negativretuscheure, den Mann am Vergrößerungsapparat, Laboranten und Buchhalter bis hin zur Empfangsdame“, kann man dem Ausstellungskatalog entnehmen.
Die 2012 von Christian Lindhorst kuratierte Ausstellung: „Aus dem Nachlass von Josef Fischer Fotograf“ wird nun erneut im ersten Stock des „Friedrich Teutsch“-Begegnungs- und Kulturzentrums (Str. Mitropoliei 30) gezeigt. Die Ausstellung kann von Montag bis Freitag zwischen 10.00 und 17.00 Uhr in der Zeitspanne 11. November 2022 bis 4. April 2023 kostenlos besucht werden.