Jubiläumsausstellung im Schatzkästlein

Astra-Museum feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung am Kleinen Ring

Ausgewähltes Handwerksgerät und Fotos aus der Fischer-Sammlung illustrieren den Fundus des Astra-Museums.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Das Hermannstädter Freilichtmuseum Astra feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Seine Entwicklung sowie ausgewählte Exponate aus dem mehr als reichen Bestand an Exponaten zeigt die Jubiläumsausstellung „A ctirori... A zidi... A deveni...“, die am Donnerstag im Schatzkästlein am Kleinen Ring/Piaţa Mică eröffnet wurde und bis Oktober besichtigt werden kann.

Das 1963 eröffnete Museum war ursprünglich gedacht als Schaufläche für die Kultur und Lebensweise der siebenbürgischen Bauern. Insbesondere die technischen Neuerungen, die seit dem 19. Jahrhundert Einzug in das dörfliche Leben gehalten hatten, sollten damals dargestellt werden. Die Fachleute Herbert Hofmann, Prof. Paul Niedermaier und Cornel Irimie erarbeiteten seit 1961 ein thematisches Ausstellungskonzept, dass ab 1963 unter dem Namen „Museum für volkstümliche Techniken“ realisiert wurde.

Das heutige „Museum für traditionelle Volkskultur“ erstreckt sich parkähnlich auf einem 100 Hektar großen Gelände im Jungen Wald/Pădurea Dumbravă rund um den zum See aufgestauten Trinkbach. Mit der Zeit ging eine konzeptioneller Wandel weg von der Fokussierung auf traditionelle Techniken hin zur umfassenden Darstellung des bäuerlichen Lebens in ganz Rumänien.

Zu diesem Zweck bauten Museumsmitarbeiter im ganzen Land historische Bauernhäuser, Werkstätten und technische Anlagen ab und rekonstruierten diese auf dem Freigelände. Das stetige Wachstum des Bestandes an Gebäuden lässt sich anhand von Karten in der Ausstellung sehr schön nachvollziehen, ergänzt mit Fotos vergangener Jahrzehnte bis heute aus dem Museumspark.

Einen Akzent setzen großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Sammlung der Brüder Fischer. Die Dokumentation des sächsischen und rumänischen Volkstums bildete zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Schwerpunkt der Arbeit der Hermannstädter Fotografen. Daneben präsentiert Kurator George Tomegea ausgewählte Schlaglichter aus dem überreichen Fundus des Museums: Handwerksgeräte wie historische Webstühle, Tischlerbänke oder Töpfertische oder rumänische und sächsische Trachten.