Jubiläumskonzert Franz Liszt in Temeswar

Dreifaches Jubiläum in der Millenniumskirche

Die römisch-katholische Millenniums-Kirche in der Temeswarer Fabrikstadt: Ihr Bau im neurömischen Stil, nach einem Projekt des Temeswarer Architekten Ladislaus Ybl, wurde 1896 begonnen und am 13. Oktober 1901 von Bischof Sándor Dessewffy eingeweiht.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Auch die Stadt an der Bega schaltet sich in die europaweit abgehaltenen 200. Geburtstagsfeiern des Komponisten und Geigenvirtuosen Franz Liszt (1811-1886) ein: Nach einem Vortrag zum gleichen Anlass von Prof. Dr. Harald Haslmayer von der Uni Graz/Österreich zum Thema „Franz Liszt in seiner Zeit“, veranstaltet vom Deutschen Kulturzentrum Temeswar in der Universitätsbibliothek der West-Uni, ist nun am Sonntag, dem 9. Oktober, um 17 Uhr, in der Temeswarer römisch-katholischen Millenniumskirche (Pfarrkirche Fabrikstadt) ein Jubiläumskonzert zu Ehren des Komponisten anberaumt. Das Konzert mit Werken von Franz Liszt für Orgel, Geige und Gesang (Bariton) wird von dem Musikertrio Franz Metz (Orgel), Gabriel Popa (Geige) und Wilfried Michl (Bariton) bestritten. Im Programm stehen folgende Werke dieses wahren Erneuerers der Musik des 19. Jahrhunderts: Präludium, Offertorium, Pilgerchor (aus Richard Wagners Oper „Tannhäuser“), Cantico di San Francesco, San Francesco, Benedictus, Magnificat, Ave Maria sowie Präludium und BACH-Fuge.

Dieses Jubiläumskonzert soll an das Franz-Liszt-Gedenkkonzert, das am 6. Oktober 1922 von dem Organisten, Musikologen und Priester Desiderius Jarosy, Kapellmeister der Temeswarer Domkirche, geboten wurde, erinnern und wird einen Großteil des damals präsentierten Programms enthalten. Desiderius Jarosy war u. a. der erste Banater Musikologe, der sich intensiv mit dem Schaffen von Franz Liszt beschäftigt und mehrere Artikel sowie ein Buch zu diesem Thema verfasst hat. Als Solisten des historischen Liszt-Konzerts wirkten noch der Geigensolist Dr. Viktor Balázs und der Priester Otto Dittrich (Bariton) mit, desgleichen traten der Chor und das Orchester der Domkirche mit dem Chor „Tu es Petrus“ aus dem „Christus“-Oratorium auf.

Das sonntägliche Festkonzert in der Millenniumskirche ist jedoch ein dreifaches Jubiläum: Zu diesem Anlass werden auch 110 Jahre seit der Weihe dieser Kirche der Fabrikstädter Pfarrei und der Einrichtung der von dem berühmten Temeswarer Orgelbauer Carl Leopold Wegenstein erbauten Orgel begangen. Gleichzeitig soll auch der drei Jahrzehnte seit dem ersten Orgelkonzert in dieser Kirche gedacht werden: Es fand am 25. Oktober 1981 gemeinsam mit dem Orchester der Banater Philharmoniker unter der Leitung des Dirigenten Remus Georgescu statt.