Temeswar – Am heutigen 21. Oktober, um 18 Uhr, öffnet die Synagoge in der Innenstadt ihre Türen für eine besondere Veranstaltung: „Das Leben der Juden in Temeswar: jenseits von Synagogen und Palästen“. Unter dem Motto einer „lebendigen Geschichtsstunde“ lädt der Abend dazu ein, die vielschichtige jüdische Geschichte der Stadt neu zu entdecken – nicht durch Zahlen und Daten, sondern durch die Stimmen und Erinnerungen der Menschen, die sie geprägt haben.
Temeswar, seit Jahrhunderten ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen, verdankt ihre moderne Identität nicht zuletzt der jüdischen Gemeinschaft. Diese hat durch ihre wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beiträge entscheidend zur Entwicklung der Stadt beigetragen: von der Gründung von Schulen, Theatern und Krankenhäusern bis hin zur Förderung von Kunst, Dialog und Toleranz.
Die Historikerin und Autorin Getta Neumann, eine der führenden Forscherinnen zur Geschichte der Juden im Banat, wird als Hauptgast des Abends aus ihren Werken lesen und Einblicke in ihre Forschung geben. Ihre Bücher – „Evreii din Timișoara. O istorie ilustrat˛“ (Die Juden von Temeswar. Eine illustrierte Geschichte), „Destine evreiești din Timișoara“ (Jüdische Schicksale aus Temeswar) und „Sinagogile din Banat“ (Die Synagogen des Banats) – haben wesentlich dazu beigetragen, das kollektive Gedächtnis der Stadt zu bewahren.
Moderiert wird der Abend von Cristian Vicol, flankiert von den Gästen Adrian Petru Stepan und Călin Timoc, die das Gespräch um weitere Perspektiven ergänzen werden. Gemeinsam wollen sie Themen wie die multikulturelle Identität Temeswars und die Rolle des jüdischen Erbes in der Stadtentwicklung beleuchten.




