Großwardein - Oftmals erscheint es schwierig, die heutige Jugend - in Zeiten von Mobiltelefon und neuen Medien - für Tradition in all ihren Facetten zu begeistern. Nicht jedoch am 14. und 15. Juli, als die Tanzgruppe „Regenbogen“ Jugendliche aus allen Teilen Rumäniens und der Slowakei nach Großwardein/Oradea einlud. Bereits zum 21. Mal wurde damit das vom Demokratischen Forum der Deutschen Großwardein veranstaltete Jugendtreffen ausgetragen, das bereits in den 90er Jahren ins Leben gerufen worden war.
Am Zusammentreffen nahmen Tanzgruppen aus den Kreisen Bihor, Maramure{, Satu Mare und Timi{ teil. Auch die befreundete Karpatenjugend aus der Slowakei hatte sich auf den Weg zum „kleinen“ Jugendstil-Juwel Rumäniens gemacht. Die Veranstaltung nahm ihren Auftakt mit dem traditionellen Trachtenumzug zur Stadtmitte, der durch die Francisc-Hubic-Schülerkapelle begleitet wurde. Am Platz der Einheit/Pia]a Unirii wurde eine kurze Rast eingelegt, um einen „Flashmob“ - eine laut lexikalischer Definition „kurze, überraschende öffentliche Aktion einer größeren Menschenmenge, die sich anonym, per moderner Telekommunikation dazu verabredet hat“ - aufzuführen. Dieser sorgte nicht nur bei den Beteiligten, sondern auch bei Passanten für Erheiterung und Zulauf. Im Anschluss setzte die Parade von etwa 150 Jugendlichen ihre Route in Richtung der Zitadelle von Großwardein/Cetatea din Oradea fort.
Die Tanzgruppen gaben auf der eines römischen Theaters nachempfundenen Sommerbühne der Zitadelle ihre volkstümlichen Tänze zu traditioneller Musik zum Besten. Neben den Gastgebern, der Regenbogen-Tanzgruppe sowie der Enzian-Seniorengruppe, traten zudem weitere Vereine auf: Billeder Heiderose (Biled), Immerfroh (Mühlpetri), Edelweiß (Oberwischau), Varjascher Spatzen (Warjasch), Buntes Sträußchen (Großsanktnikolaus), Wilde Rose (Neupalota) sowie Plamienok aus [inteu, die den Tanz mit slowakischen Volksliedern komplettierten. An der Christlichen Universität Partium klang der erste Tag dann feierlich mit einem Ball aus.
Nach einem gemeinsamen Frühstück gab es dann für die junge Generation die Möglichkeit, sich gemeinsam bei einem Stadtrundgang von der Schönheit der Altstadt zu überzeugen. Arnold Theisz, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen Großwardein und Organisator des Jugendtreffens, resümiert zum Hintergrund der Veranstaltung: „Wir möchten die Jugendlichen ermuntern, die deutsche Identität, Tradition, Kultur und Sprache zu leben und zu pflegen. Im Zuge des Jugendtreffens bieten wir der nachfolgenden Generation die Möglichkeit, sich mit anderen jungen Menschen der deutschen Minderheit auszutauschen und sich weiterzubilden.“