Hermannstadt – In den Stunden von Montag auf Dienstag hat Hermannstadt/Sibiu die kälteste Nacht seit 48 Jahren erlebt. An der städtischen Messstation wurden minus 29 Grad Celsius registriert.
„Es ist die bisher niedrigste Temperatur, ein Rekord für die Nacht vom 9. zum 10. Januar. Zuletzt lag die Temperatur bei minus 28 Grad Celsius im Jahr 1968. Es muss gleichwohl festgehalten werden, dass es kein Kälterekord für die Stadt war. Dieser wurde am 23. Januar 1963 registriert, als es minus 31 Grad Celsius hatte“, so Mihaela Stăncescu vom Meteorologischen Zentrum der Region Siebenbürgen Süd.
Stăncescu fügte hinzu, dass die Temperatur in Hermannstadt die niedrigste im gesamten Kreis war. Selbst am Bulea-See und auf der Hohen Rinne zeigte das Thermometer lediglich minus 21 beziehungsweise minus 22 Grad Celsius an. Am Bulea-See wurde schon in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Kälterekord registriert. Auf 2000 Meter Höhe fiel die Temperatur auf minus 25 Grad Celsius. Weiterhin wurden in Elisabethstadt/Dumbrăveni minus 26 und in Boiţa, am östlichen Rand der Mărginime, minus 24 Grad Celsius.
Laut Stăncescu sind die niedrigen Temperaturen keine Besonderheit, nur waren wir sie in den letzten Jahren aufgrund der wärmeren Winter nicht mehr gewöhnt. „Es ist normal, dass sie ungewöhnlich erscheinen, aber normal ist, dass es im Januar und Februar sehr kalt ist.“
Im Hermannstädter Bahnhofsgebäude versorgten das Rote Kreuz und die Polizei zehn Obdachlose mit Kleidung und warmen Essen. In Neppendorf/Turnişor, am Iancu-de-Hunedoara-Platz, befindet sich zudem ein Nachtasyl für Obdachlose.
Am Wochenende sollen die Temperaturen in Hermannstadt tagsüber Plusgrade erreichen, zu Wochenbeginn dann jedoch wieder fallen. Auf der Hohen Rinne sollen die Temperaturen weiter unter dem Gefrierpunkt bleiben. In der kommenden Woche werden zudem neue Schneefälle erwartet.