Hermannstadt - Den Mitgliedern des Deutschen Forums Hermannstadt/Sibiu bot sich Dienstagnachmittag die Gelegenheit eines etwas anderen Zeitvertreibs. Die rund vierzig Zuschauer durften im Spiegelsaal des Forumshauses der Uraufführung der Szenette „Das Kaffekränzchen“ beiwohnen, welche die Kronstädter Germanistin und Schriftstellerin Carmen Elisabeth Puchianu mit „Schauspielerinnen“ aus den eigenen Reihen inszeniert hat. Die Handlung dreht sich um fünf Freundinnen in ihrer zweiten Jugend, die sich zum Kaffeekränzchen treffen, kleinere oder größere Wehwehchen besprechen und sich unter anderem auch an das untergegangene Zeitalter des Kommunismus erinnern. Energisch und humorvoll brachten die Darstellerinnen die Mängel vor der Wende und den schwachen Trost durch Luxusgüter zweiter Hand, wie zum Beispiel „Nechezol“, oder das Schlangestehen um die banalsten Gebrauchsartikel, darunter Klopapier, wieder in Erinnerung.
Die Szenette wurde in einer relativ kurzen Zeit einstudiert. Die Proben hatten Mitte Januar begonnen und es reichten sechs Treffen, um für die Generalprobe am 7. Februar, im Presbyterialsaal des Hermannstädter Stadtpfarramtes, gerüstet zu sein. Die Darstellerinnen Brigitte Auner, Dorli Binder, Heide Klein, Christa Roşca, Eva Sonn und Beatrice Ungar sind Mitglieder des Hermannstädter Forums und hatten ein ähnliches Projekt bereits vor zwei Jahren durchgeführt, als sie im Februar 2012 „Schneewittchen“ in der Inszenierung von Anne Junesch, der Betreuerin des lockeren Theaterkreises, im Handarbeitskreis, dem Forumshaus und im Carl-Wolff-Altenheim aufgeführt haben. „Das Kaffeekränzchen“ soll nach Ostern auch im Carl-Wolff-Altenheim gespielt werden und es gibt Überlegungen, mit der Szenette in nicht all zu entfernter Zukunft auch ein Gastspiel in Kronstadt/Braşov zu machen.