Bokschan - Durch eine Schlamperei der Arbeitnehmer von Aquacaraş ist das Kanalrohr, das das Nufărul-Wohnblockviertel (für Ortskenner: „MFA“) entwässert, falsch verbunden worden, sodass wochenlang die gesamten Abwässer von mehr als einem Dutzend Wohnblocks in den kleinen Fischteich beim aufgegebenen ehemaligen Metallbauwerk CMB geleitet wurden. Dadurch entstand bei dem überwarmen Winterwetter ein entsetzlicher Gestank, der es in erster Linie den Bewohnern der senkrecht auf die Hauptstraße („Republicii“) stoßenden Mircea cel Bătrân-Gasse unmöglich machte, Fenster und Türen offen zu halten.
Unter dem Siegel der Anonymität wandte sich ein Bewohner aus dieser Gasse an die Reschitzaer Regionalzeitung „Jurnal de Caraş-Severin“, welche die Siedlungswasserwirtschaft Aquacaraş und die Garde für Umweltschutz alarmierte, die in Begleitung eines Beamten des Rathauses von Bokschan auftauchten. Vor Ort stellten die Mitarbeiter von Aquacaraş fest, dass ihre Kollegen, die vor einigen Monaten hier die Kanalleitungen erneuert hatten, das Sammelrohr falsch verbunden haben und das gesamte Brauch- und Schmutzwasser in den etwa einen halben Hektar großen Fischteich geleitet haben. Der Teich, an dessen nördlichem Ufer die stillgelegte Werkkantine liegt und am südlichen Ufer die Durchfahrtstraße Temeswar – Reschitza vorbeiführt, grenzt mit seinem Westufer an die kleinen Hausgärten der Häuser in der Mircea cel Bătrân-Gasse. Von dort war der Alarm ausgegangen, als der Gestank nach zwei Monaten nicht mehr auszuhalten war.
Etwas befremdlich schien den Journalisten der Regionalzeitung die Tatsache, dass die Vertreter der Umweltschutzgarde mehrere Tage lang gezögert haben, bevor sie ihre Maßnahme bekannt gegeben haben: 60.000 Lei Strafe für Aquacaraş. Dass überhaupt keine persönliche Verantwortung angesprochen wurde und dass letztendlich die Kunden der Siedlungswasserwirtschaftsfirma die Strafe für die Schlamperei der Mitarbeiter des Unternehmens abstottern werden, das spielte anscheinend keine Rolle, was auch niemand von der Umweltschutzgarde kommentieren wollte. Aquacaraş hat nach mehreren Tagen des Hinauszögerns ein Kommuniqué verteilt, in welchem die Firma die Fehler ihrer Mitarbeiter eingesteht – was ohnehin nicht mehr zu leugnen war – und die Maßnahmen ankündigt, welche Aquacaraş bis Ende Februar durchzuführen gedenkt.
Es soll nämlich der Entwässerungskanal des Fischteichs in Richtung Bersau/Bârzava gereinigt werden und Aquacaraş will „auf eigene Kosten“ (???) den Teich auspumpen und das stinkende Wasser über den gesäuberten Überlaufkanal in die Bersau leiten (???). Dadurch soll dem Grundwasser, das den Teich speist, neuer Zugang ermöglicht werden, zumal die zweite Erneuerungsressource des Teichwassers, die Niederschläge, nach wie vor auf sich warten lassen. Gleichzeitig sollen die Regenwasserableitungen nach weiteren falschen Anschlüssen ans Kanalnetz der Wohnblocks untersucht werden und die Schmutzwasserentsorgung soll komplett neugestaltet werden. Letzteres sind die Maßnahmen, die laut Aquacaraş dem Siedlungswasserunternehmen von der Umweltschutzgarde vorgeschrieben wurden.
Allerdings: Weder die Siedlungswasserwirtschaft Aquacaraş (die ohnehin schon einen Ruf als schlechter Zahlmeister hat) noch die Garde für Umweltschutz geben die Finanzierungsressourcen für diese Vor- und Aufgaben an, die dringlich umgesetzt werden sollen.