Kanalisation für Neuarad

Zum ersten Mal kommt auch Asphalt auf die Straßen

Das Randviertel Neuarad, bis vor gestern noch Dorf in der Stadt, soll nun auch zu städtischem Wohnkomfort kommen.
Foto: Zoltán Pázmány

Arad – Was eine Wahlkampagne nicht alles bringen kann: Mit dem Start der Wahlkampagne in Arad gab es im Randviertel Neuarad nun auch grünes Licht für Kanalisation und Asphaltierung der Straßen. Das nach fast drei Jahrhunderten seit der Gründung dieser ehemaligen deutschen Gemeinde – 1723 wurde der heutige Ort mit deutschen Ansiedlern aus Franken und Elsass-Lothringen auf Geheiß von Graf Mercy angelegt- und 64 Jahren, seitdem Neuarad als Stadtviertel eingemeindet wurde.

Städtischen Wohnkomfort erhalten, laut den Versprechungen der Kommunalverwaltung bis Anfang November, insgesamt elf Straßen, also die  rechte Hälfte des Arader Stadtviertels. Das macht insgesamt 6,2 Kilometer Kanalisation aus. Nach deren Fertigstellung sollen diese Straßen, erstmals seit der Ortsgründung, auch einen modernen Asphaltbelag erhalten. Der Gesamtwert der Arbeiten beträgt 4,6 Millionen Lei bzw. fast eine Million Euro.

Das Bauprojekt ist ein Teilstück eines größeren Stadtvorhabens, das zudem noch einen Teil der Stadt Arad wie auch die naheliegende Gemeinde Engelsbrunn/ Fântânele betrifft. In Neuarad werden die Straßen Spicului, Dogarilor, Borlea, Coloniştilor, Câmpia Turzii, Luminii, Economului, Constitu]iei, Ady Endre und Ascaniul Crişan modernisiert. Gleichzeitig arbeitet man auch an der Einrichtung einer Pumpstation für Abwasser. Das Projekt sieht stadtweit die Einführung oder Erweiterung der Kanalisation auf 30.052 Kilometern auf insgesamt 104 Stadtstraßen und die Inbetriebnahme von sechs neuen Abwasser-Pumpstationen  vor. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über 29,8  Millionen Lei. Sämtliche Arbeiten sollen bis November 2013 abgeschlossen werden.

Die bis Ende des II. Weltkriegs wirtschaftlich blühende, banatschwäbische Gemeinde Neuarad – 1940 lebten hier fast 6000 Deutsche, heute sind es nur mehr einige Dutzend –, früher Festung, bekannt für seine Gemüsebauern, auch Ort eines in der Westregion berühmten Jahrmarkts, liegt am linken Marosch-Ufer und ist auch heute mit der Stadt Arad durch zwei Brücken über die Marosch verbunden. 1948 wurde die Gemeinde gemeinsam mit einer weiteren ehemaligen deutschen Ortschaft, Sigmundshausen/Mureşel der Stadt angeschlossen. Weiterhin bekannt ist Neuarad durch das deutsche Adam-Müller-Guttenbrunn-Lyzeum und sein traditionelles Kirchweihfest, das stets am ersten Sonntag im September veranstaltet wird.