Reschitza - Das Lächeln falsch, bei der Arbeit faul, für die Wählerschaft nicht da, in der sozial-politischen Wirkung inexistent – so vernichtend kommentieren die Leser der Lokalzeitung „Jurnal de Caraş-Severin“ ein Gruppenfoto der USL-Kandidaten für die Parlamentswahlen vom 9. Oktober, in dessen Mitte sich der PNL-Chef und Karansebescher Bürgermeister Ion Marcel Vela und der PSD-Chef und Kandidat fürs Abgeordnetenhaus Ion Mocioalcă stellten – beide Karansebescher.
Im Hintergrund des Fotos der PSD-Strippenzieher Nicolae Ştefănescu, auf den der jüngste Coup auf der Kandidatenliste zurückgeführt wird: die einzige Frau auf dieser Liste, Tudoriţa Nicula, ist durch den Ex-PSD-Ratsherrn von Reschitza und gegenwärtig stellvertretenden Generalschulinspektor Ioan Benga ersetzt worden. Das vielkommentierte Zeitungsfoto mit den sieben USL-Kandidaten und den beiden Strippenziehern von PSD und PNL wurde am Sonntag um die Mittagszeit vor dem Büro der Ständigen Wahlkommission Karasch-Severin geknipst, nachdem die Kandidaten ihre Kandidatur offiziell angemeldet hatten.
Die Begründung für das Ersetzen der PSD-Spitzenfrau im Banater Bergland lieferten Ştefănescu und Mocioalcă: „Die USL möchte unbedingt alle sieben Volksvertreter des Banater Berglands im Parlament Rumäniens stellen. Deshalb hat die Leitung der Partei entschieden, einem durchsetzungsfähigeren Kandidaten für den Wahlkreis Reschitza den Vorzug zu geben. Zudem hatte Frau Nicula einige Probleme mit der Nationalen Agentur für Integrität ANI.“ Befremdlich allerdings, auch für unvoreingenommene Beobachter der Szene, dass diese Probleme erst jetzt angesprochen (nicht genannt!) werden, wenn Tudoriţa Nicula von der Kandidatenliste genommen wurde. Sie sei auf Wunsch der PSD-Organisation Reschitza ersetzt worden, verkündete Mocioalcă.
PNL-Chef Vela versuchte krampfhaft, den Statements eine Wende zu verleihen: „Wir hoffen aus ganzem Herzen, dass alle sieben 50+1 Prozent erreichen in jedem ihrer Wahlkollegien, sodass der Verwaltungskreis Karasch-Severin von sieben USL-Leuten vertreten sein wird. Dieser Verwaltungskreis könnte auf diese Weise eine wichtige Stimme in der Volksvertretung in Bukarest werden.“