Karstkataster weitergeführt

Fledermauskolonien werden beobachtet und identifiziert

Reschitza - „2013 haben wir mehrere Hundert Höhlen identifiziert, untersucht und kartiert und so den Höhlenkataster des Südbanater Karsts weiterentwickelt.“ Bogdan Bădescu, der Vorsitzende des Höhlenforschungsvereins „Exploratorii“ aus Reschitza und Präsident des Rumänischen Amateur-Höhlenforschungsverbands unterstreicht, dass der bislang trockene und also schnee- und niederschlagsarme Winter auch zu Beginn dieses Jahres die Arbeit der Vereinsmitglieder noch nicht beeinträchtigt hat. „Wir haben uns zum Jahresanfang auf das Nera-Tal konzentriert und unsere über 80 Mitglieder angehalten, hier den Höhlenkataster zu vertiefen. Im Januar haben wir weitere Höhlen in der Nera-Klamm entdeckt und in der Minisch-Klamm mehrere bisher der Speläologie unbekannte Höhlen und Schachthöhlen gefunden.“Die Hobby-Speläologen von „Exploratorii“ haben Höhlenkartierungen im Raum Cameniţa, Begul Mic und Rinţu vorgenommen, sie waren im Raum des Reservats Brădişorul de Jos bei Steierdorf, wo sie eine erste Oberflächenbegehung durchführten und sie haben ein Grundsatzpapier ausgearbeitet zur Koordinierung der Tätigkeit der zahlreichen Hobby-Höhlenforschervereine des Banats, das darauf abzielt, dass diese eine einheitlich konzipierte Höhlenkartierung des Banater Karsts durchführen – des größten Karstgebiets in Rumänien. Diese Kartierung soll elektronisch gespeichert und allen Interessenten zugänglich gemacht werden.

Ein zweites großes Untersuchungsthema ist das Thema „Fledermäuse, die in Höhlen überwintern“. In diesem Winter haben die Amateurforscher von „Exploratorii“ die Fledermauskolonien im Nationalpark Nera-Klamm – Beuşniţa-Wasserfälle beobachtet. Allerdings wurde die größte Fledermauskolonie des Banater Karsts in diesem Winter in einer Schachthöhle im Miniş-Tal, zwischen Steierdorf und Bozovici, entdeckt, wo sie in 40 Meter Tiefe überwintert. Wenn der trockene Winter anhält, dann werden die Reschitzaer Höhlenforscher von „Exploratorii“ zusammen mit ihren Kollegen von „SpeoCaraş“ aus Orawitza demnächst mit der Erforschung und Kartierung der Höhlen des Raums Ilidia-Tschiklowa/Ciclova beginnen. Sie wollen sich vor allem auf die Entdeckung neuer Höhlen an den  höhergelegenen Berghängen dieses Raums konzentrieren, der auch in der früh- und hochmittelalterlichen Geschichte des Banats eine bedeutende Rolle gespielt hat. Nicht zuletzt auch dank seiner zahlreichen bewohnbaren Höhlen, die wichtige Zufluchtsorte der sesshaften Bevölkerung waren.
„Exploratorii“ Reschitza ist in den 1970er Jahren durch Günther Karban und seinen Freundeskreis gegründet worden, die sich vom Wanderverein „Freunde der Berge“ losgelöst haben und auf Höhlenforschung spezialisierten. Ihnen ist u. a. die nahezu vollständige Kartierung des weitverzweigten und mehrstöckigen Höhlensystems der Comarnic-Höhle sowie in den 1980er Jahren die Entdeckung und Kartierung der bis heute tiefsten Schachthöhle Rumäniens gelungen.