Reschitza - Oberst Ilarie Buşe ist seit Absolvierung der Militärakademie im Bereich des Katastrophenschutzes beschäftigt, zuerst und lange Jahre bei der Feuerwehr, seit dessen Gründung vor einigen Jahren beim Katastrophenschutz ISU „Semenic“. Jüngst erklärte er sich in einem Pressegespräch besorgt über die Art und Weise, wie die 77 Kommunen des Banater Berglands ihre Aufgaben im Bereich Katastrophenschutz nach der Reorganisierung vom vergangenen Sommer wahrnehmen.
2013 habe sein Departement 1623 präventive Kontrollen durchgeführt, erklärte Oberst Buşe. 1480 dieser Kontrollen seien überwiegend negativ ausgefallen. Es gäbe beim Bürgerschutz noch viel zu viele „Lücken und Fehler“. Und diese beginnen schon mit der Kommunikation zwischen den lokalen Ausschüssen für Katastrophenschutz und der Zentraleinheit ISU „Semenic“. Mit ganz einfachen Sachen: Mitte 2013 ist die Zusammensetzung der lokalen Ausschüsse geändert worden; aber 33 der 77 Kommunen hätten ISU „Semenic“ – trotz mehrmaliger Mahnung – bis zum heutigen Tag die neue nominelle Zusammensetzung der Ausschüsse nicht bekannt gegeben. Dass diese Ausschüsse sich nicht vierteljährlich zusammensetzen und aktuelle Fragen diskutieren bzw. gemeinsam zu lösen versuchen, das sei schon zur peinlichen Regel geworden. Dass die lokalen Ausschüsse schlecht ausgestattet sind, das könne allerdings nicht ihnen allein angelastet werden. Das gehe schon in den Bereich der (Finanzierungs-)Mängel des Systems. Hingegen, dass kein einziger Ausschuss aktiv wurde und sich mittels EU-Finanzierungen besser auszustatten versucht hat, das wieder sei eine Sache der mangelnden lokalen Initiativen.
Im Banater Bergland stehen 172 elektrisch angetriebene Sirenen, mit denen bei Gefahr Alarm geschlagen werden kann, 135 in der Verantwortung der Rathäuser, 37 in jener von Hidroelectrica. Aber 27 dieser Sirenen funktionieren nicht und niemand rührt einen Finger, um sie wieder in Betrieb zu setzen. Die Gemeinden Bucoşniţa, Ciuchici, Mehadia, Naidăş, Pojejena und Şopotu Nou verfügen über keine Alarmanlagen. Anina, Herkulesbad, Orawitza, Bokschan und Neumoldowa haben keine Kommandozentralen. Die Schutzkeller und -räume sind in den meisten Ortschaften nicht kenntlich gemacht. Zudem gibt es keinerlei Aktualisierung der Evakuierungspläne, weder von Ortschaften, noch von Unternehmen. „So lange die Bürgermeister nicht kapieren, dass auch der Katastrophenschutz zu den wichtigen Aufgaben gehört, um die sie sich im Wahlkampf beworben haben, so lange können wir nur auf die Güte und Nachsicht des Herrgotts hoffen“, sagte Oberst Buşe, stellvertretender Leiter des Karasch-Severiner Amtes für Katastrophenschutz ISU „Semenic“.