Lugosch - Die traditionelle katholische Bischofskonferenz, jährlich zweimal bzw. im Frühjahr und im Herbst und im Turnus abgehalten, wird heuer am 21.-23. September im Banat, im Lugoscher Bischofspalais, beim Sitz des griechisch-katholischen Bistums in Lugosch veranstaltet. Die Arbeiten dieser Herbstkonferenz - Gastgeber ist Alexandru Mesian, griechisch-katholischer Bischof von Lugosch, 1994 ernannt - betreffen aktuelle Themen aus dem Leben der lokalen Kirche wie auch wichtige zukünftige Ereignisse in der katholischen Kirche. Es sind auch gemeinsame Messen und Gebetsstunden mit Beteiligung aller Bischöfe und sämtlicher Gläubigen anberaumt. Eröffnet wird die Bischofskonferenz im Beisein aller Bischöfe am Montag, dem 21. September, um 18.30 Uhr mit einer heiligen Festmesse in der Kathedrale von Lugosch. Für Dienstag, den 22. September, um 17.30 Uhr, ist eine Messe im byzantinischen Ritus im Sanktuar der Mutter Gottes von Scăiuş anberaumt. Zum Abschluss der Konferenz wird am Mittwoch, dem 23. September, um 8.30 Uhr, eine heilige Messe im lateinischen Ritus in der römisch-katholischen Pfarrkirche von Lugosch abgehalten.
An der katholischen Bischofskonferenz beteiligen sich sämtliche Bischöfe aus den römisch-katholischen und griechisch-katholischen Bistümern des Landes. Amtierender Vorsitzender der Konferenz ist für die Zeitspanne 2013 - 2016 Ioan Robu, Erzbischof der römisch-katholischen Kirche Rumäniens und Metropolit von Bukarest.
Rumänien gilt bekanntlich als das religiöseste Land des ehemaligen Ostblocks, ja sogar Europas. Wohl auch durch die besondere ethnische Vielfalt seiner Bevölkerung, zudem durch die traditionelle Toleranz, das jahrhundertealte friedliche Zusammenleben der Ethnien mit der rumänischen Mehrheitsbevölkerung bedingt, zählt unser Land derzeit (nach dem Kultusgesetz 2007) 18 staatlich anerkannte Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften. Dabei wird offiziell keiner eine Sonderstellung im Sinne einer Staatskirche eingeräumt. 86,79 Prozent der Gläubigen gehören bekanntlich der rumänischen orthodoxen Kirche (seit 1885), übrigens der zweitgrößten orthodoxen Kirche der Welt, an.
Die römisch-katholische Kirche (4,73 Prozent, mit über einer Million Gläubigen) geht auf 1000 Jahre zurück: 1009 wurde die erste Diözese in Siebenbürgen mit dem Sitz in Karlsburg/Alba Iulia gegründet. Die meisten rumänischen Katholiken aus den sechs Bistümern des Landes (Kirchenprovinz Bukarest, Erzbistum Bukarest, die Bistümer Jassy, Großwardein, Sathmar und Temeswar) sind Mitglieder der Lateinischen Kirche (am stärksten vertreten sind dabei die Ungarn aus Siebenbürgen). Der griechisch-katholischen Kirche (schon 1700 in Folge der Union orthodoxer Kleriker Siebenbürgens mit Rom gegründet) gehören etwa 0,88 Prozent der Gläubigen aus Rumänien bzw. 180.000 an. Dazu zählen das Großerzbistum Fogarasch und Karlsburg (Sitz in Blasendorgf/Blaj), die Bistümer Klausenburg-Gherla, Lugosch, Maramuresch und Großwardein. Die dritte katholische Teilkirche Rumäniens ist die armenisch-katholische Kirche, die nur einige hundert Mitglieder in unserem Land zählt. Das Ordinariat hat seinen Sitz in Gherla.