Temeswar – Die Stadt Temeswar/Timişoara will heuer drei Bauernmärkte modernisieren. Wie Bürgermeister Nicolae Robu gegenüber den lokalen Medien erklärte, sollen die Arbeiten am Heumarkt/Piaţa Badea Cârţan fortgesetzt und abgeschlossen werden.
Ende 2017 begann die Stadtverwaltung mit dem Umbau des Marktes, doch nachdem Mitte November ein Teil des Metallgewölbes der existierenden Konstruktion eingestürzt war, wurden die Arbeiten eingestellt. Bürgermeister Robu führt den Unfall auf einen Entwurfsfehler zurück, der nun untersucht werde, unter anderem auch vom Kreisbauinspektorat. Nach mehreren Jahren ging die stadteigene Verwaltung der Bauernmärkte auf die Forderungen von Verkäufern und Verbrauchern ein und entschloss sich, Wände aufzuziehen, um Bürger und Waren vor Kälte zu schützen. Nun verspricht der Bürgermeister, dass die Arbeiten wieder aufgenommen werden können. Der Temeswarer Heumarkt, der an einem akuten Parkplatzmangel leidet, wird weiterhin von vielen Bürgern der Fabrikstadt und der Innenstadt aufgesucht, vor allem das Frischfleisch- und Käseangebot soll die Verbraucher anziehen. In unmittelbarer Nähe steht jedoch seit ein paar Jahren schon eine Kaufland-Filiale (auf dem Gelände der ehemaligen Strumpffabrik) und bereits seit Ende 2017 wartet die jüngste Temeswarer Lidl-Filiale (auf dem Simion-Bărnuţiu-Boulevard, auf dem Gelände der ehemaligen „Uzinele Textile Timişoara“) auf Kundschaft, der Heumarkt verliert weiterhin an Attraktivität.
Ähnlich soll es dem kleinen Markt im Stadtteil Giroker Straße/Calea Martirilor ergehen, da sich auch in diesem Viertel mehrere Dis-counter angesiedelt haben. Die Stadt will jedoch auch hier investieren, Pläne gibt es bereits seit 2016. Der jetzige Markt müsse gänzlich abgerissen werden, dem Bürgermeister schwebt ein Neubau vor. Ob aber diese Investition heuer getätigt werden kann, konnte Robu noch nicht sagen. Was den innerstädtischen Markt am 700er-Platz anbelangt, für dessen Abriss die Vorgängeradministration unter Gheorghe Ciuhandu Pläne geschmiedet hatte, so soll in diesem Jahr der Blumenmarkt gänzlich erneuert werden, den Blumenverkäufern müssen laut Robu bessere Bedingungen angeboten werden. Auch hier gilt es, einen entsprechenden Schutz vor Kälte zu gewährleisten.
Der 700er-Markt, der 1969 aus Anlass des 700-jährigen Bestehens der Stadt gebaut wurde, ist seit 1989 mehrmals umgebaut und verkleinert worden, doch auch hier konnte bislang noch keine geschlossene Konstruktion gebaut werden, so dass die Gemüse- und Obstverkäufer weiterhin der Kälte ausgesetzt sind. Eine endgültige Entscheidung für den 700er-Markt scheint die Stadtverwaltung noch nicht getroffen zu haben, unklar ist, ob er in das Planungskonzept für die Temeswarer Innenstadt passt. Jedenfalls sind hier nur noch ganz wenige Bauern präsent, der Großteil der Verkäufer bietet ausländische Ware an, die hauptsächlich aus Ungarn, Italien, der Türkei sowie aus Serbien und Mazedonien importiert wird.