Temeswar - Schülern, die aus einer Ortschaft in die andere zum Unterricht pendeln müssen, wird das Geld für Dauerfahrkarten offiziell vom Bildungsministerium rückerstattet. Derzeit gibt es jedoch erhebliche Ausstände in dieser Hinsicht, was dazu geführt hat, dass gleich mehrere Schüler aus dem Verwaltungskreis Temesch der Schule fern geblieben sind. Seit Oktober vergangenen Jahres stehen die Zuzahlungen aus dem Bildungsministerium aus. Der Bildungsminister Remus Pricopie sagte Medien gegenüber, er wisse nicht über die ausstehenden Gelder für die pendelnden Schüler Bescheid. Allein im Kreis Temesch handelt es sich um fehlendes Pendlergeld für Schüler in Höhe von etwa 2,5 Millionen Lei. Etwa 5000 Schüler im gesamten Kreis sind von dieser Situation betroffen. 50 davon haben angeblich wegen fehlenden Geldes mittlerweile auf den Schulbesuch verzichtet.
Solche Informationen führen auch zu Kontroversen, denn nicht jeder glaubt nämlich, dass die fehlenden Summen der wahre Grund dafür sein können, dass Schüler nicht mehr den Unterricht besuchen. Nach dem Motto, dass früher eh alles besser war, behaupten manche, im Kommunismus habe man auch nicht viel Geld gehabt, aber trotzdem die Kinder zur Schule geschickt. Nährstoff zu diesem Thema sind dann Razzien der Polizei, bei denen Schüler während der Unterrichtszeit in Kneipen und Bars ertappt werden. So wurden an einem einzigen Tag 54 Schüler, die den Unterricht schwänzten, in verschiedenen Einrichtungen, erwischt. Die Polizisten begaben sich auf ihren Kontrollgängen in Bars, Kneipen, und Internet-Cafés vor allem in der Nähe der Schulen. Trotz des Dauerzustandes, dass Schüler dem Unterricht fern bleiben, hat sich – den Statistiken nach – die Situation verbessert: immer weniger Schüler werden während der Unterrichtszeit in Bars und Kneipen gesichtet. Im Januar waren es noch über 100 Schüler, die die Polizei bei einer Tagesrazzia als Schwänzer ausfindig gemacht hatte.