Karansebesch - Die Spanier von „Copisa“, welche die (in den knapp drei Jahren seit ihrer Fertigstellung) schon zweimal wegen Reparaturen langfristig gesperrte Umgehungsstraße von Karansebesch gebaut haben, haben bislang ihr Versprechen nicht gehalten, die inzwischen von den Fernlastern kaputtgefahrenen Straßen von Karansebesch zu reparieren. Deshalb hat die Stadtleitung entschieden, die Sache selber zu regeln und aus Mitteln der Stadt die Traian Doda-Straße und die einmündenden Straßen neu zu asphaltieren.
Die Straße, die in die Richtung des stillgelegten Flughafens führt, ist als Alternativroute für die Fernlasterdurchfahrt Richtung Siebenbürgen und Bukarest/Balkan genutzt und durch Überbelastung beschädigt worden. Es gibt ein Abkommen zwischen den Spaniern von Copisa und der Stadt, in dem sich der Autobahnbauer verpflichtet, den Schaden am Straßennetz der Stadt aus Eigenmitteln nach Wiederinbetriebstellung der Umgehungsstraße zu beheben. Doch Copisa hat im Dezember, nachdem die Eröffnung der Umgehungsstraße mehrmals aufgeschoben worden war, seine Maschinen und Geräte aus dem Raum Karansebesch abgezogen und keine Anstalten gemacht, die Vertragsverpflichtung einzuhalten. Bürgermeister Ion Marcel Vela nennt das vor fast einem Jahr zwischen der Stadt und Copisa durch Vermittlung der Nationalen Kompanie für Straßen- und Autobahnbau CNADNR zustandegekommene Papier eine „Administrativ-Freundschaftliche Verpflichtungserklärung“ – was an deren Nichteinhaltung durch Copisa nichts ändert: „Es macht keinen Sinn, weiter auf eine Erfüllung des Versprechens seitens Copisa zu warten“, fügte Vela hinzu, „und auch CNADNR macht keine Anstalten, seine Versprechungen einzulösen, die damals öffentlich gemacht wurden.
Zwei Jahre Warten reicht uns jetzt. Wir werden die Generalreparatur selber machen, mit Mitteln aus dem Kommunalhaushalt. Gleichzeitig schaffen wir ja die optimale Variante für den Zugang vom Zentrum zur Umgehungsstraße. Vielleicht können wir später die Kosten bei den wahren Verursachern des Schadens – Copisa und CNADNR – noch verrechnen.“ Was der Bürgermeister vor den Medien nicht mehr sagte, ist, dass von den die Stadt durchquerenden Fernlaster im vergangenen Jahr acht Monate lang eine saftige Durchfahrtsgebühr eingehoben wurde, die dem Rathaus einen saftigen Batzen Geld eingebracht haben dürfte – die Höhe der eingenommenen Summe hat die Stadt bislang nicht kundgetan. Erhoben wurde sie seinerzeit, um die späteren Reparaturkosten zu decken, hieß es anfangs. Also sollte das mit dem „Finanzieren des Neuasphaltierens aus dem Kommunalhaushalt“ nicht ganz wörtlich genommen werden.